DISMINDED - Bier und Durchfalltabletten


Disminded vom unteren Niederrhein sind auf der Überholspur. Bereits zum zweiten Mal legten sie uns einen überzeugenden Tonträger vor, diesmal ihr Albumdebüt "Out Of The Ashes". Die Hintergründe dazu sowie was es mit den coolen Coverartworks auf sich hat, wollte die sympathische Band den Lesern von CROSSFIRE nicht vorenthalten.

logoJoxe: Im Internet findet man verschiedene Line-ups von Disminded. Bitte stellt euch den Lesern doch mal vor, wer bei Disminded was macht!

Kevin: Hi Leute, wir sind Disminded. Zu uns gehören aktuell Kevin - Vocals, Auer - Guitars, Pippo - Drums und Bürste - Bass.

Joxe: Wann habt ihr euch gegründet, wer war bei der Gründung mit dabei?

Kevin: Wir haben uns Anfang 2009 gegründet. Seit dem gab es einen Wechsel an den Drums, der uns sehr nach vorne gebracht hat. Dynamischer und flexibler im Songwriting, wie auch in so ziemlich allem anderen. Pippo passt bestens bei uns rein! Am Bass hatten wir schon unzählige Leute stehen, mit Bürste haben wir vor zwei Jahren einen echten Schnabber gemacht, er ist das "Herz" der Band.

Auer: Damals liefen die Dinge halt noch anders, wir haben viel ausprobiert, von dem wir heute wissen, dass es eh zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Wir hatten ab und an auch mal einen Zweitgitarristen ausprobiert, das hat aber nicht wirklich hingehauen, sodass wir uns auf mich beschränkt haben.

Joxe: Wie seid ihr auf den Namen Disminded gekommen, was bedeutet er für euch?

Kevin: Wir hatten an die zwanzig Namen zur Auswahl und Disminded war letztendlich der Name, der unsere Musik, die Texte und alles drum herum gut mit einem Wort beschreibt. Für "Disminded" haben wir keine genaue Übersetzung. In etwa wie "den Verstand verloren", "geisteskrank" oder so... wie ihr wollt!

Joxe: Eure aktuelle Debütscheibe titelt "Out Of The Ashes". Wo habt ihr sie aufgenommen und wer hat produziert?

Auer: Aufgenommen wurde das gute Stück innerhalb von zwei (!!!) Wochenenden in einem Proberaum in Köln, da haben wir uns mit Schlafsäcken, Bier und Durchfalltabletten eingebunkert und Gas gegeben. Für die Produktion konnten wir dann schließlich Dan Swanö und sein Unisound Studio gewinnen. Nach nicht allzuviel hin und her per Email stand der Sound dann auch fest und Mr. Swanö hat geliefert!

dismindedJoxe: Wie lief der Prozess des Songwritings ab, habt ihr noch Songs übrig, die nicht auf das Album gelangt sind?

Kevin: Wir haben noch jede Menge brandneue Songs in Petto, die wir noch nicht angerührt haben, denen wir uns aber bald widmen werden, unser Gitarrist und Hauptsongwriter ist im Moment ziemlich kreativ.

Auer: Leider ziemlich bremsend war der ständige Wechsel der Bassisten, was dann jedes Mal ein neues Einspielen erfordert hatte,  daher haben wir auch noch jede Menge altes Material. Aus zeittechnischen Gründen haben wir uns für sieben Songs entschieden, von denen wir meinen, dass sie unser musikalisches Spektrum bestmöglich abdecken

Joxe: Das Artwork zum Album ist ziemlich gelungen. Wer war dafür zuständig?

Auer: Unser Drummer Pippo hat das "Wesen" gezeichnet, ebenso wie das Artwork der Demo 2013 zeigt es wieder das Zweigeschlecht. Er ist selbständiger Tätowierer und hat das Zeichnen natürlich voll drauf. Wer sich ein Bild machen möchte, kann sein Left Hand Studio in Rheinberg gerne mal besuchen.

Kevin: Für die Collage war Auer zuständig, er kümmert sich eigentlich um das komplette virtuelle Design, von den Shirts über die Patches bis zur Facebook Seite. Der Hintergrund auf unserem Albumcover ist übrigens das zerbombte Wesel (unsere Heimatstadt) nach dem 2. Weltkrieg!

Joxe: Ihr werdet beschrieben als Thrash / Death Metal.  In welchem Genre seht ihr euch selbst?

Auer: Wenn uns nicht alles täuscht, haben wir uns diese Bezeichnung sogar selber gegeben. Wir haben uns halt ziemlich weiterentwickelt, weg vom relativ stumpfen Death Metal zu mehr Groove, Melodie und "in die Fresse". Das kommt größtenteils auch daher, dass jeder von uns einen komplett eigenen Musikgeschmack hat.

Joxe: Wie sieht euer Mixer Dan Swanö euren Sound, hat er sich zu den Songs eurer Platte geäußert?

Auer: Dan fand, dass der Sound, den wir ausgewählt hatten, sehr gut zu unseren Songs passt, er hat da auch nicht viel dran rumgeschraubt oder getrickst. Er hat sich auch lobend darüber geäußert, wie sauber das Ganze eingespielt war, wir wiederum sehen natürlich unsere Fehler.

Joxe: Wie würdest du eure Entwicklung vom 2011er Demo bis zum Album "Out Of The Ashes" beschreiben?

Kevin: Von "roh und rustikal" zu "ausgereift und bestimmter" heißt, man hat natürlich am Anfang mehr ausprobiert und experimentiert was geht und was nicht. Den Scheiß haben wir rausgefiltert und uns auf unsere Stärken fokussiert. Mittlerweile wissen wir, wo bei jedem Einzelnen die Stärken und Schwächen liegen, gerade mit dem Line-up (wo wir grade beim Scheißeausfiltern sind), das wir jetzt seit zwei Jahren haben, macht das Songwriting viel Spaß - es passt einfach, Punkt!

Auer: Die größte Entwicklung ist meiner Meinung nach nur der Sound, wir haben zwei Songs von der 11er Demo neu aufgenommen und auch zwei weitere aus dieser Zeit auf das Album gepackt. "One Day" und "Stomp" sind dagegen relativ neu, unterscheiden sich stilistisch aber nur wenig von den Anderen. Man kann sagen, dass wir 2011 einen Stil ausprobiert, ihn 2013 gefestigt und 2015 definiert haben.

dismindedJoxe: Was liegt als nächstes an bei Disminded?

Kevin: Neue Songs schreiben, die Alten weiterspielen und "modifizieren" und nächstes Jahr, spätestens Anfang 2017 wieder ins Studio! Bis dahin nehmen wir natürlich live alles mit was geht!

Joxe: Ihr werdet auf dem CROSSFIRE-Event im Blackend zu Dortmund aufspielen ... was habt ihr euch vorgenommen?

Auer: Natürlich in erster Linie eine fette Show abzuliefern, die Leute mitzureißen und später alle unter den Tisch zu saufen!

Joxe: Zum Schluss nennt uns bitte eure fünf Lieblingsplatten für die einsame Insel:

Kevin: Kyuss - "Blues For The Red Sun", Fu Man Chu - "The Action Is Go", Six Feet Under - "Warpath", Sick Of It All - "Death To Tyrants" und irgendein Album von Black Sabbath!

Pippo: Mhh. Was von Black Sabbath, Maiden, Alice in Chains, White Zombie und Pantera. Wenns da Frauen gibt, dann auch was von Elvis!

Auer: Iron Maiden - "Live After Death", Judas Priest - meine persönlich zusammengestellte Best Of 4-CD, Stratovarius - "Episode", Pantera - "Vulgar Display Of Power" und ne große Best-Of von CCR … oder ich würde versuchen, soviel wie möglich aus meiner Sammlung auf 5 Mp3-CDs zu verteilen! Aach ja, wenn´s geht, dann natürlich auch unsere "Out Of The Ashes", kann ich nur jedem empfehlen!

Joxe: Vielen Dank für das Interview, wie sehn uns am 07.08.2015 im Blackend zu Dortmund!



Autor: Joxe Schaefer