BLACK SPACE RIDERS - D:REI

Label: | BSR |
Jahr: | 2014 |
Running Time: | 78:21 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Es ist wahrlich nicht einfach, für diesen Rundling eine angemessene Rezension aus dem Hut zu zaubern. Viel zu konsterniert lässt mich dieser, selbst nach Dauerrotation, zurück. Faszination und Ernüchterung geben sich da die Hand. Doch zunächst zu den Eckdaten. Das Münsteraner Quintett legt, nach den beiden Alben aus den Jahren 2010 und 2012, nun bereits ihren dritten Longplayer vor. Musikalisch bewegt man sich in einem Terrain aus psychedelischem Space Rock, liebevoll angereichert mit groovigen Stoner Elementen und klassischen Heavy Metal Facetten. Gleich zu Beginn des Albums hat man mit "Stare At The Water" den heimlichen Hit von "D:REI" platziert. Fette Riffs, tolle zweistimmige Gitarrenleads und der eingängige Chorus machen Lust und Laune auf mehr. Mühelos kann man diesen Standard auch beim nachfolgenden "Bang Boom War" halten. Dieser Track überzeugt durch seine vor Kraft strotzenden Heaviness und superben Melodien. Ein echter Groover, der sofort zum Headbangen animiert. Dann folgt "Rising From The Ashes Of Our World". Dieser beginnt mächtig, mit langsamen und tonnenschweren Gitarren. Dem steht der Sänger (der sich hier im Wechsel phänomenal die Seele aus dem Leib schreit, aber an anderer Stelle den Gesangspart auch beeindruckend melancholisch gestaltet) in nichts nach. Ganz großes Kino! Damit ist der erste Part, des in vier Abschnitten unterteilten Albums, dann auch schon vorbei. Die nächste Etappe beginnt mit dem coolen, von Hawkwind und Monster Magnet beeinflussten Stampfer, namens "Give Gravitation To The People". Auch "Way To Me", "Temper Is Rising" und "The God-Survivor" sind richtig toll geworden und wissen den Hörer mit viel Abwechslung und großartigen Arrangements zu fesseln. Bis hierhin ist diese Veröffentlichung schlicht sensationell und verdient allerhöchsten Respekt. Im dritten Areal beginnt man mit dem an Tiamat zu "Wildhoney" Zeiten angelehnten "I See". An diese Klasse kommt man aber keinesfalls heran. Beim nachfolgenden "Leave" schwindet meine Begeisterung dann ein wenig. Irgendwie etwas langweilig und dezent unausgereift im Vergleich zum zuvor angebotenen Material. Anschließend braucht "Space Angel" geschlagene eineinhalb Minuten, bis mal ein wenig Fahrt aufgenommen wird. Solch unnötigen Ballast hätte man aufgrund der ohnehin sehr langen Spielzeit ruhig über Bord werfen können, denn dies hätte das Gesamtwerk flüssiger gemacht. Dieser dritte Part ließ somit etwas Ernüchterung aufkommen. Auch die letzten drei Lieder aus Abschnitt vier können nicht mehr an die Klasse der ersten Hälfte heranreichen. Die etwas langatmigen Passagen und das nicht mehr ganz so überzeugende Songwriting können nur noch bedingt punkten. Fakt ist einfach, nach hinten raus ist die CD um einiges belangloser, wenn auch nicht wirklich schlecht. Das ist sehr schade, denn sonst hätte man hier einen Mitbewerber für das Album des Jahres gehabt.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann