DEAD CELEBRITY STATUS - BLOOD MUSIC

Label: | BODOG |
Jahr: | 2006 |
Running Time: | 50:44 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Mit diesem kanadischen Trio wird die Metal-Gemeinde so ihre Schwierigleiten haben. Sie spielen nämlich Hip-Hop. An mancher Stelle gibt es zwar ein fettes Gitarren-Riff oder wie bei der gelungenen Hit-Single „We Fall, We Fall“ ein gewaltiges Solo, aber die Intention bleibt klar: Gangster Musik ohne deren hirnlose Lyrics. Die drei Canucks befassen sie eher mit dem alltäglichen Leben und der Musik-Szene an sich. Ob sie, wie nach eigener Aussage, Elemente zusammenpacken die vor ihnen noch nie jemand gewagt hat, will ich hier ganz deutlich bestreiten. Metal kombiniert mit Hip-Hop gibt es. Bekannte Singles in den eigenen Songs mit zu verarbeiten wie „Another Brick In The Wall“ von Pink Floyd und „Smells Like Teen Spirt“ von Nirvana auf „Somebody Turn The Lights Out“, oder „Cry Me A River“ von Justin Timberlake auf “Erica“, gibt es zuhauf. Und Promi-Ladies die Refrains bestreiten lassen, sowieso nicht. Zudem klingt der ganze Gesang nach Eminem mit Abstechern nach Linkin Park. Die neuen Shooting-Stars aus Toronto machen es einem nicht leicht, denn all diese Argumente sollten eigentlich gegen sie zählen und dennoch haben sie ein sattes Album voller geiler Rhythmen und Beats fabriziert, die dem toleranten Musikhörer ans Eingemachte wollen. „We Fall, We Fall“ wird unterstützt von Dave Navarro (Jane`s Addiction, ex-Red Hot Chilli Peppers) und Steven Perkins (Jane`s Addiction) und ist ein absolut gelungener Hardcore-Hip-Hop-Track, der das Blut in den Adern gefrieren läst. Diesen Track, sowie „Somebody Turn The Lights Out“ mit D.J. Lethal (Limp Bizkit) als Gast, gibt es auf dem Tonträger noch als Video-Bonus-Clips, die zwar ähnlich strukturiert sind, aber mega-düster auf den Bildschirm flattern. Auf „In This Day And Age“ gibt die kanadische Rötzröhre Bif Naked sich die Ehre, sowie auch ex-Marilyn Manson Klampfer Twiggy Ramirez. Der Song mit dem von Bif in arabisch gesungenem Intro wird eure Wände wackeln lassen. „Erica“ wird von der eleganten Stimme Joss Stones veredelt. Die beiden Beiträge „Messiah“ und „In My Backyard“ begnügen sich textlich mit dem Auflisten berühmter Bands und Solisten (übrigens auch nichts Neues, meine Herren), denen die Band Respekt zollen möchte. Die erste Variante geht in die Hose, der zweite Hit ist ein solcher. „Five Deadly Fingers“ wird mit Female-Vocals aufgemotzt und “Back To 88“ ist reiner Sample-Schrott, der obligatorische Ausfall. Die Melodie von Elton Johns „Sorry Is The Hardest Word“ findet man auf „Somebody Once I Knew“ wieder und „Blood Song“ ist einfach nur schlecht. Mit Cover, Booklet und einer gelungenen Produktion ist dieser Silberling eine wirklich anspruchsvolle Sache, die auch hierzulande schnell Anklang finden wird.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak