Wo ist denn da der Druck auf dem Kessel? Überraschend ist die neue Platte von Bonafide schon, aber nicht unbedingt im Sinne von "Top! Neue Bonafide Platte! Da kauf ich mir ein Bier", sondern eher im Sinne von "Hm. Neue Bonafide Platte. Da muss ich mir jetzt ein Bier kaufen!“ Normalerweise hat Pontus Snibb nicht nur Blues in der Stimme, sondern auch Rock in der Hose und Bock auf rumsende Gitarrenriffs im Stile, in der Liga von AC/DC, The Poor, Rhino Bucket oder Sideburn. „Bombo“ knallt allerdings nicht ganz so wie seine Vorgänger. Natürlich ist klar, dass Bonafide Oberklasse sind, auch „Bombo“ ist nicht nur musikalisch, sondern auch idealistisch und von seiner Haltung, seinem Spirit her reinerer Rock 'n' Roll, als neunzig Prozent der Scheiben, die sonst unter der Kategorie "Klassischer Hard Rock" auf den Markt kommen. Das resultiert nicht nur aus Herrn Snibbs Professionalität und seinem Können, sondern auch aus dem Drive der ganzen Band. Sie schaffen es immer, eine Mischung zwischen Blues und Rock, die man an den richtigen Stellen spürt. Auf „Bombo“ haben die Jungs viel Tempo aus den Songs genommen. "Bombo", "D.T.R.D." und "Better Safe That Sorry" sind klassisch gut, "Rock 'n' Roll Skal" klingt etwas gewollt, "Liquid Lover" kommt nicht in Schwung, "Bad As Clint" ist von der Idee her geil, aber in der Umsetzung nicht konsequent genug. Originalität ist im Hard Rock zwar völlig nebensächlich, aber dennoch fehlt in "Suburb Baby Blues", "8 Ball" und "Harmony" einfach etwas. Nach wie vor sind Banafide heiß, eine Stichflamme ist Bombo aber nicht. Hört man "Butter You Up", "No Doubt About It" oder "Dirt Bound" gegen jeden Song der neuen Platte, ist der Verlierer klar.

Tracklist:
1. Bombo
2. Backroom
3. Bad As Clint
4. Rock 'n' Roll Skål
5. D.T.R.D.
6. Harmony
7. Better Safe [Than Sorry]
8. Liquid Lover
9. Suburb Baby Blues
10. 8-Ball

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dörte Hahn

zurück zur Übersicht