Medo ist eine Black Metalband aus Portugal, die als reines Studioprojekt fungiert und niemals live spielt. Sie gründeten sich 2006 und hauen nach einem Demo in der Anfangsphase nun ihr zweites Album raus. Nach einem nervigen anderthalb minütigen Intro geht dann das finstere Geballer los, das roh und ungeschliffen mit fadendünnen Gitarrenläufen und rasend schnellem Schlagzeug daher poltert. Das Songmaterial könnte locker Anfang der 90er in Skandinavien entstanden sein. Die gegenwärtige Musikszene ist völlig an diesen Jungs hier vorbeigegangen. Macht aber nix! Denn das hier Gehörte macht wirklich Spaß. Hier gibt es kultigen Underground Black Metal der alten Schule auf die Glocke und kommt ohne jegliche Schnörkel in der Musik aus. Etwas aus dem Rahmen fallen, neben den gelegentlichen Melodieläufen der Klampfe, der unnatürliche Knurrgesang von Flagellum Die-Frontmann Medo II, der etwas an Attila Czihar von Mayhem bzw. Tormentor erinnert. Die Texte sind komplett in der portugiesischen Landessprache verfasst, was aber nicht weiter auffällt. Das einzige Manko, neben der bewusst spärlich gehaltenen Produktion, ist die Tatsache, dass die schwarze Materie sehr eintönig klingt, weil in den Songs nichts passiert. Es gibt keine Rhythmuswechsel oder Riffs, die einem im Ohr hängen bleiben. Schlecht ist das hier nicht. Aber wohl nur absolut undergroundige Szene-Puristen…

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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