Hier kommt das nunmehr dritte Album von Sängerin und Gitarristin Amy Love und Bassistin Georgia South aka Nova Twins. Und so hochglanzpoliert, wie die recht attraktiven Damen auf vielen Fotos erscheinen, finde ich auch die Produktion des aktuellen Langdrehers. Die Kombination aus Rock, Metal, Punk und Hip-Hop ist zwar ganz nett, aber stellenweise einfach nur überproduziert. Wie eine ins unendlich gesteigerte Mehrschichtlackierung. Man spürt absolut keine Ecken und Kanten, fast so wie auf einer spiegelglatten Eisfläche. Sicher ist der Sound kraftvoll, ja schon hymnenhaft, wobei letztlich aber die direkt ins Ohr gehenden Melodien fehlen. Dabei möchte ich gar nicht absprechen, dass hier mit ordentlicher Härte und schönen Grooves ans Werk gegangen wird. Es bleibt halt nur nichts hängen, eben wie an einer Teflon-Beschichtung.

Ganz anders dagegen die textlichen Inhalte, hier teilen die Ladies kräftig gegen das Business und die Ausbeutung in der Musikindustrie aus. Sehr schön beschrieben im Text vom Song „Monsters“, der einerseits die Wut, aber gleichzeitig auch die Angst der Künstlerin zeigt. Eine Textzeile wie „I’m not afraid of monsters But I’m afraid of myself” spricht für sich. In Zusammenarbeit mit dem Produzenten Rich Costey (Foo Fighters/Charli XCX) und dem ehemaligen Nine Inch Nails-Schlagzeuger Ilan Rubin, hat man eigentlich interessante Arrangements erarbeitet, die in meinen Ohren leider produktionstechnisch plattgebügelt worden sind. Langjährige Fans des Duos wird das aber sicher nicht davon abhalten, die Scheibe zu erwerben.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

zurück zur Übersicht