RUTHLESS - THE FALLEN


Label:FIREFLASH
Jahr:2024
Running Time:41:27
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ruthless aus Los Angeles, Kalifornien treiben ihr musikalisches Unwesen bereits seit 1982. Ihre Veröffentlichungsdichte ist jedoch vergleichsweise überschaubar. So höre ich mir gerade das aktuelle 2024er Werk „The Fallen“ an. Der Bandsound wird zwar umschrieben mit Heavy/Power Metal aber als die Jungs das erste mal ihre Instrumente zur Hand nahmen gab es noch kein Sub-Genre namens Power Metal daher bleibe ich hier beim Banner US-Metal. Genau so klingen die vier gestandenen Heavy Metal Mannen nämlich: Riffs und Melodien zwischen klassischem Heavy Metal und 80er Thrash und dazu theatralisch-epischer Gesang von Frontmann Sammy DeJohn, der übrigens 1982 zumindest bei Metallica vorgesungen hat. Als ähnliche Künstler werden hier Riot, Omen, Judas Priest und sogar Medieval Steel angeführt, was ich aber tatsächlich so nicht stehen lassen kann.

Sowohl Omen als auch Medieval Steel haben einen starken „Kauz“ Faktor, sie beschäftigen sich mit epischen Themen haben aber immer eine überbordende Kitschigkeit an sich die fast komödiantisch anmutet und das ist hier nicht der Fall- Ruthless balancieren zwischen Kitsch und Kult aber das machen die Herren angenehm ernsthaft. Der Vergleich sowohl mit Riot als auch Judas Priest hinkt allein wegen der Ausrichtung des Songwritings, Judas Priest sind immer ultra- melodisch und knackig und Rob Halfords Art zu singen ist tatsächlich einmalig (Sammy ist toll aber Rob ist ein Gott). Riot kommen Ruthless wohl am nächsten. Ruthless sind aber doch zu eigenständig, als dass es zu hundert Prozent passen würde.

Sammys Stimme steht breitbeinig zwischen der technischen Exzellenz von Flotsam And Jetsam`s Eric A.K und einer majestätischen Überpräsenz wie Ronnie James Dio. Große Worte? Sicher, aber Ehre wem Ehre gebührt, nicht wahr? Ruthless überzeugen mich hier einfach auf ganzer Linie, der Fuß wippt, der Nacken wärmt sich auf und eigentlich hat man direkt Bock mit zu singen. Eines der Alben des Jahres 2024, schade, dass ich es erst jetzt höre...

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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