THE TEMPERANCE MOVEMENT

Luxor, Köln, 28.03.2025

Anscheinend gab es auch eine Vorband, aber nach Rücksprache mit den Fans habe ich wohl nicht viel verpasst, als ich um kurz nach 20 Uhr immerhin fast pünktlich in die Halle kam. Ich mag das Luxor eigentlich und erinnere mich an verrückte Abende als Merchandiser für Morgana Lefay Mitte der 90er, aber die Anreise hat mich diesmal wieder ausgelaugt, denn trotz überpünktlichem Feierabend meines Dayjobs um 15:15 Uhr in Hamm, habe ich es dank der Verspätungen der Deutschen Bahn kaum geschafft. Dementsprechend stürzte ich leicht geladen in die ausverkaufte Halle.

 

the temperance movement live2025Viele komische Leute, die sich pikierten, als ich bereits früh dem Tanzfieber zu den Klängen von The Temperance Movement verfiel, aber somit konnte ich bis in die vierte Reihe gelangen, gleich hinter den 1,90 m sichtversperrenden Arschlöchern, die dann aber trotzdem, voll dem Rock ´n´ Roll strotzend, mit Ohrstöpseln statisch dem wilden Blues-Rock-Treiben zu folgen versuchten. Aber die Resonanz war durchaus großartig. Der Glasgower Frontmann Phil Campbell (nicht der von Motörhead) machte seinen Job brillant. Wahnsinnsstimme und groovige Moves bei einer Mischung aus Funk, Rock und Blues, bei der er auch selbst mal zur Akustikklampfe oder Mundharmonika griff. 1,5 Stunden vergingen wie im Flug, denn es war nicht annähernd langweilig. Das Publikum tobte auch regelrecht und drei Songs kamen als Zugaben, eingeleitet von Creedence Clearwater Revivals "Have You Ever Seen The Rain?". Während des Sets gab es auch zwei bewegende Stücke aus der Debüt-EP "Pride" von 2013. Das ist eine solide, grundauf authentische Rockband, die wie eine frische und knackigere Version der Stones rüberkommen. Ich denke nicht, dass wir sie noch lange in so kleinen Clubs sehen können und hier ist echtes Arenapotential, dass meine Szenefreundin und Managerin Talita aber auch mit Rival Sons oder anderen eindrucksvoll unter Beweis stellte. Danke für den guten Riecher!



Autor: Dave Ivanov - Pics: Dave Ivanov