BONFIRE - POINT BLANK - MMXXIII


Label:AFM
Jahr:2023 / 1989
Running Time:57:55
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die dritte der Neuaufnahmen aus dem Hause Bonfire ist nun "Point Blank". Für den Insider ist es das Bonfire-Werk auf dem Scheideweg. Neu im Bunde war Flitzfinger Gerhard "Angel" Schleifer, den man noch von Sinner und Pretty Maids kannte. "Point Blank" war dann jedoch 1989 der Output, bei dessen Entstehung sich Hans Ziller im Aufnahmeprozess von der Band trennte. Nichtsdestotrotz ist er auf dem Release zu hören und war auch kompositorisch maßgeblich beteiligt. Auf dem damaligen Innen-Cover wurde der Ingolstädter Bandgründer jedoch nur mit "Additional Guitars" etwas herabgesetzt erwähnt. Wenn auch "Fireworks" das bekannteste Album ist, hatte mich "Point Blank" immer schon besonders in den Bann gezogen. Dies trotz, dass der Sound nicht ganz mit dem des Vorgängers mithalten konnte. Ob als Grund dafür Meister Zillers Abwesenheit gegen Ende der Aufnahmen war, bleibt nur zu vermuten.

Mit ganzen fünfzehn (!) Songs und einer Spielzeit von fast einer Stunde, war dieser Release zu der Zeit außergewöhnlich lang. Nun, bei der Re-Recording, wurden klangtechnisch keine Gefangenen mehr gemacht. Alle Songs klingen satt und brillant. Hier und da wurden leichte Arrangement-Verfeinerungen eingebracht. Unschlagbar der Opener "Bang Down The Door", den ich auch gerne mal wieder live hören möchte. Songs wie "Know Right Now", "Youth Patrol" oder "Waste No Time" waren und sind Hymnen für die Ewigkeit. Besonders beim letzteren gefällt mir die etwas anders angeschlagene Rhythmus-Gitarre sehr gut. Nun kommen diese Smasher zu neuen Ehren und der Hörgenuss ist unbestritten.

Fazit: Die Re-Recordings waren die richtige Entscheidung. Die drei Alben sind bei mir seit Wochen im Dauer-Durchlauf und jedem Fan der Band wärmstens zu empfehlen. Sollte es wirklich Rockfans geben, denen Bonfire bisher nicht so viel sagte, wird es jetzt höchste Eisenbahn, meine besprochenen Re-Recordings mal zu geben. "Point Blank" stellt für mich die beste der drei CDs dar. Nun soundtechnisch auch unschlagbar, dürfte das Werk, über dreißig Jahre später, nochmal zu neuen Ehren kommen.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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