HERETOIR - NIGHTSPHERE

Label: | NORTHERN SILENCE |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 42:21 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Heretoir aus Augsburg gibt es seit 2006. Seit ihrer Gründung sind – neben ein paar EPs – drei vollwertige Alben erschienen. Auf dem neuen Werk stehen nur fünf Songs. Diese sind aber alle ziemlich lang. Allein der Opener, der mit schönen Akustikgitarren beginnt, dauert zehn Minuten. Überhaupt sind alle Songs zwischen sieben und zwölf Minuten lang. Einzige Ausnahme ist der vierminütige Abschlusstrack „The Death Of Man", der eher als überlanges Outro fungiert. Heretoir spielen Atmospheric Post-Black Metal. Dementsprechend melancholisch und verträumt geht man hier zu Werke. Es wird viel klar gesungen. Allerdings gibt es auch immer wieder verzweifelten Kreischgesang als Steigerung; oft auch beides mehrstimmig. Im Moment ist es ja ein ziemlicher Hype, Black Metal mit vielen Melodien massentauglich zu machen.
Und da sind auch Heretoir keine Ausnahme. Sie nehmen den Hörer mit auf eine astrale Reise und verzaubern uns mit zahllosen Melodien, Akustikklampfen und Pianoklängen. Das ist zum einen sehr gut gemacht, macht das Album aber zum anderen auch etwas monoton. Ich warte immer auf den Wutausbruch in Form von Blastbeats und Geballer, doch der bleibt aus. Alles dümpelt von schleppend bis Midtempo dahin, ohne dabei sonderlich mitzureißen oder zu langweilen. Heretoir nehmen die angenehme Mitte und machen ihre Sache damit auch gut. Am besten gefällt mir die vielfältige Gitarrenarbeit, die besonders über Kopfhörer sehr gut zur Geltung kommt. Fans von Alcest, Lantlôs, Amesoers oder Harakiri For The Sky sollten hier aufhorchen und sich CD, LP oder Tape des Albums besorgen.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller