ERIKA - DEAF, DUMB AND BLONDE


Label:ESCAPE
Jahr:2016
Running Time:42:47
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mit dem Namen Erika und den bewußt provozierenden Albumtitel, samt des Cover-Pics, ist der Rezensentenkrieg vorbestimmt. Naturlich nimmt sich die gutaussehende Schwedin, einst Ehefrau von Yngwie J. Malmsteen, nach vielen Jahren mit mehreren Alben aktiv in der Szene, etwas selber auf die Schüppe. Wer dem bisher genannten Dingen nichts abgewinnen kann und Female-AOR der 80er-Jahre so gar nicht mag, darf getrost weiterscrollen. Bei Erika ist die musikalische Evolution seit fünfunddreißig Jahren spurlos vorbeigegangen. Man muss matürlich das Mini-Goth-Keyboard im Opener “Killer” geflissentlich ignorieren. Auch ansonsten gewinnt man latent den Eindruck, dass etwas Melancholie im Spiel ist, denn die zwölf Beiträge sind durchaus etwas vom gewöhnlichen Cheese der Szene entfernt und doch mittendrin. Eindrucksvoll legt sich die Arbeit der berühmten Gäste über die Kompositionen und macht sich derweil auch für nicht Genre-Fans interessant, da man den persönlichen Esprit der einzelnen Musiker hat mit einfließen lassen. Mit dabei sind…ach ich kürze das Ganze einfach mal ab: Mitglieder von Europe, In Flames und Candlemass. Ein bisschen Überraschung muss der Käufer ja noch übrig haben. Was etwas den Spaß nimmt, sind die typisch schwedischen Pop-Arrangements (“Drama”), wie man sie bei Acts wie Tone Norum, Roxette und Ace Of Base findet. Vanilla Ninja aus Estland dient hier ebenfalls als Richtlinie für einen deratigen Querverweis. Nur, dass hier rockig aufgeputzt wird. Ich gebe mich dem Bauchgefühl hin und zeige Daumen hoch. Einfach weil ein Hit ein Hit ist und die Gitarren hier richtig vom Leder ziehen…und weil ich Stimmen wie die von Erika einfach geil finde.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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