ME.MAN.MACHINE - PLASTIC FAITH

Label: | IF THEN |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 59:45 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Wenn man den schrägen Opener “Break Me Down” hört, entführen einen die restlichen zwölf Düster-Indie Rock Beiträge in eine musikalische Welt, die ihresgleichen sucht. Zeitlose und geschmackvolle Kompositionen mit einer nicht so ganz latenten Bewegung in Richtung U2 und ihren klassischen Hymnen. Dieser Eindruck entsteht bereits mit dem Überflieger „Indestructable“ und seiner unverkennbaren Melodie. Für solche Ohrwürmer hätte manche Gruppe in den 90er-Jahren gemordet. Und die Schweizer haben etwas zu sagen. Ob es nun über die aktuelle politische Lage der Welt geht oder um die menschlichen Heucheleien, der gehobene Zeigefinger sticht nie direkt ins Auge, sondern wird in musikalische Raffinessen gepackt. Chartcharakter hat hier einen großen Nährboden, ohne sich an den käsigen Pop-Flair flüchtiger Songwriter zu schmiegen. Lieder mit Niveau und hohem Wiedererkennungswert beschreiben Beiträge wie „Phobophobia“ und „Long Gone“ am besten. Druckvolle Refrains mit Charme und zerbrechlichen Vocals, die innerhalb der Strophe aufhorchen lassen. Keine Sekunde Sound, die man verpassen möchte. Natürlich haben unsere Landesnachbarn über den berühmten Tellerrand hinausgeschaut. Akustische Einsätze neben elektronischen Spielereien, Rock neben New Wave-Einflüssen („Back Again“), Indie-Klang neben Mainstream…aber alles auf einem treffsicheren und unschlagbaren Level. Hier wird Musik zur Kunst! Wenn jemand an Muse denkt, geht das in Ordnung. Nur dass hier der Schüler den Meister schlägt. Und Sänger Roland Häusler, mit dem Weltschmerz in der Stimme, thront dezent über den kreativen Emotionen und setzt dem Ganzen die perfekte Krone auf. Das beste Pferd im Stall, das mir von Finest Noise angepriesen wurde. Auf den internationalen Spielwiesen zu Hause. Mut zur Individualität…sag ich doch!
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak
ME.MAN.MACHINE - PLASTIC FAITH

Label: | IF THEN |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 59:45 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Me.Man.Machine mit den Punkten zwischen den Wörtern im Bandnamen geben einem Klavier die Gelegenheit, ihr einstündiges Werk "Plasic Faith" zu eröffnen. Dabei ist gar so viel Plastik in ihrem Sound nicht vorhanden. Es ist schon gitarrengeprägter Alternative, aber der, der leichteren Art. Die glatte Produktion kann die Härte der Gitarren schonungslos zulassen, wie sie auch das Vermögen besitzt, einen stahlnagelnden Bass heraus zu stellen wie in "Indestructible", das übrigens noch sehr hitverdächtig ausgefallen ist. Sie haben auch etwas vom Wave der Achtziger, was man im melodischen "Phobophobia" deutlich hört, während "Sister" auf den Beat von BAPs "Fortsetzung Folgt" baut. Cool auch die geschickten Taktverschiebungen, die man dezent in "Sober" ausmachen kann. Ganz stark kann man in dem langsameren "Let GoTonight" etwas Depeche Mode und Spandau Ballet hören, und sogar auch The Human League. Dennoch bleibt Alternative der passende Begriff für dieses Album, auf dem der Einsatz von Keyboards eher vorsichtig und keinesfalls zu häufig stattfindet. Der Fünfer überrascht mit Musik, die ohne Aufenthalt fluffig reinfließt. Insgesamt ist das locker, flockige Sommermusik, um im Schatten zu chillen, zumal man in der zweiten Hälfte dieser Ansammlung von dreizehn Tracks die Sache gemächlicher angeht, um nicht zu sagen balladesk.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer