Das Jahr 2016 ist noch nicht alt und schon werden uns die Urgesteine des Death Rock, die Amerikaner von Christian Death am 8. Januar eine Neuveröffentlichung des Albums „The Scriptures“ aus dem Jahre 1987 vorlegen. Vom Sound her klar beeinflusst durch die alten Heavy Metal Helden der ersten Stunde wie Ozzy Osbourne oder Judas Priest, lassen die Musiker aber auch Klänge zu, wie sie später von Bands wie Marilyn Manson benutzt wurden, weshalb sich eine düstere, durch schleppende Intros und ekstatische Gesangseinlagen verursachte Grundstimmung und der gute alte Metalsound zunächst die Waage halten. Eine wirklich schwarze Doom Metal-taugliche Atmosphäre kommt spätestens mit dem Track „1983“ auf, welche durch die raue, tranceartige Frauenstimme nur noch stärker wird. Hier beginnt auch der verspielte Teil des Longplayers. Lange, ausgefeilte Solos und musikalische Experimente nehmen ihren Lauf und sorgen für ein interessantes Klangerlebnis. Auch der Einsatz von Chorpassagen und Synthesizern, angereichert durch außergewöhnliche Flächenkeyboards gibt dem Ganzen eine besondere Note. Dieses Album ist ein interessanter Ausflug in die Musik vergangener Tage, welche einmal mehr zeigt, wodurch spätere Bands beeinflusst wurden und welch unkonventionelle Wege die Musiker von damals noch gegangen sind.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Clemens Steinberg

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