ETHERNITY - OBSCURE ILLUSIONS


Label:TROLLZORN
Jahr:2015
Running Time:70:38
Kategorie: Neuerscheinung
 

Zunächst einmal sorgt ein Wortspiel im Namen dafür, den Betrachter des ansehnlichen Covers zu beschäftigen. Nach dem Einlegen der CD übernimmt das dann die Musik. Auf die Ohren gibt es hier symphonischen Prog auf Basis von Power Metal. Das Sextett mit zwei Gitarren und einem Keyboard verfügt im Line-up über Sängerin Julie Colin, die sich mit ihrer hellen und scharfen Singstimme ziemlich flexibel zeigt. Mal kräftig und mal energischer geht sie ans Werk, und kann in den wenigen ruhigen Passagen ebenfalls ziemlich eindrucksvoll vorführen, dass das Spektrum ihrer Vocals noch eine gefühlvollere Facette bereithält. Schön auch, dass die Gitarren mit derberen Riffs punkten, als bei vielen ihrer Genrekollegen, bei denen die Saitenfront hinter den Tasteninstrumenten versteckt wird. Jetzt nicht so rough, dass der Oldschooler gleich auf die Knie fällt, das würde die zeitgemäße Produktion auch nicht ohne weiteres zulassen, aber immerhin so sehr, dass Freunde beispielsweise von Symphony X hellhörig werden. Im viertelstündigen Titelstück kommen drei Gastsänger zum Zug, nämlich Tom Englund von Evergrey, Mark Basile von DGM und Kelly Sundown Carpenter von Beyond Twilight. Die zwölf Songs haben Hand und Fuß, und man hört ihnen in ihrer Gesamtheit gerne zu. Es passiert etwas, dass Langweile weit entfernt ist. Allerdings sind auch keine Songs dabei, die richtig zünden. Die Scheibe erscheint im Crystal Jewelcase mit zwölfseitigem Farbbooklet, das mit Cover und Layout aus den Händen von den beiden bandgründenden Spreutels-Brüdern geschaffen wurde, die auf der Disc an den Drums und Keyboards zu hören sind. Nach ihrem Debütalbum „The Journey“ aus 2006 kamen zwei Jahre später noch die EPs „Quest Of Forgiveness“ und „Broken Memories“, die sie jedoch als Demo bezeichnen. Jetzt steht das Zweitwerk in den Startlöchern, dem Beachtung geschenkt werden sollte.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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