THE 11TH HOUR - LACRIMA MORTIS


Label:NAPALM
Jahr:2012
Running Time:52:12
Kategorie: Neuerscheinung
 

Jaaaa, das ist mal was Erholsames, nach zig neuen Durchfallscheiben endlich wieder meterfette Gitarren zu hören. Dieser Doom wirkt doch gleich wie Medizin, von dieser Rotterdamer Connection. Wenn es auch im ersten Song „We All Die Alone“ ums Sterben geht, was ein ziemlich totes Piano im Mittelpart noch unterstreicht, bleibe ich lieber lebendig, um den tiefen Cleangesang von Ed Warby himself und die Growls von Pim Plankenstein (Officium Triste) weiter frönen zu können, zusammen mit diesen Megagitarrenwänden. „Rain On Me“ macht genau so weiter, und es hat den Anschein, als könnten blosse Ripp-Offs ganze Bulldozer zermalmen, so fett wie sie kommen. Cleane Vocals und Growls finden gleichermaßen in „The Death Of Life“ Verwendung, und beides passt wie eingegossen. Marschierend stampft “Tears Of The Bereaved” aus dem Getöse, und wechselt in den nächsten acht Minuten zwischen verschiedenen langsamen Geschwindigkeiten. Zum Abschluss trägt das erhabene „Bury Me“ die letzten Leichen raus. Aber egal, denn man hört dieses Teil so wie so gleich noch einmal. Das Heulsusencover muss man sich wegdenken, denn Weinerliches findet sich nichts in den majestätischen Soundgebilden. Ed Warby (Gorefest, Hail Of Bullets, Ayreon, Demiurg) zeichnet sich für alle Instrumente zuständig, sowie für den cleanen Gesang. Der Holländer erschafft superfette Gitarrenmonumente, und begibt sich nie in ultra langsame Sphären. Hatte ich schon erwähnt, dass ich gleich durchdrehe? Unfassbar, ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal nach einer Doom-Scheibe beruhigen muss. Gegenüber ihres eh schon beachtungswürdigen Debüts „Burden Of Grief“ aus 2009 wurde hier noch eine deutliche Schaufel zugelegt. Das erste Highlight des noch so jungen Jahres, und das nicht nur für Doomer. Ihr seid schon alle tot, wenn Ihr Euch nicht sofort dieses Album zulegt!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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