RAM - DEATH


Label:METAL BLADE
Jahr:2012
Running Time:48:24
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ein kurzer wie prägnanter Titel verspricht Grosses. Als ich im Jahre 2006 die Schweden von Ram vor Wolf und nach Powervice live sehen durfte, war das Adjektiv „oldschool“ schon die treffendste Bezeichnung ihrer Musik. Obendrein liegt im Moment der aller älteste Retrosound voll im Trend. Ebenso trendy scheint es zu sein, den Titel eines Albumintros als Albumtitel zu verwenden. Im Falle Ram erwartet man sicher ein gewisses Mass an Retro, und wird hier auch nicht enttäuscht. Jedoch diese dreiminütige Orgeleinführung übertreibt, und will nicht recht ins Bild passen. Dafür übertrifft „…Comes From The Mouth Beyond“ danach die Erwartungen. Ein Riffrocker mit unheimlich starkem Mittelpart, welcher klarstellt, mit welch hochklassigem Songwriting wir es inzwischen bei den Schweden zu tun haben. Immer noch kann man bei „I Am The End“ klassisches Priest-Riffing erkennen, und die Slo-Mo Nummer “Frozen” entpuppt sich ebenfalls als ganz großes Kino. Die Speed-Nummer „Under The Scythe“ ist schon von der Single her bekannt, dürfte das eingängigstes Stück auf der Scheibe sein, und prellt kurz und knapp auf den Sack. Eine warme, altbackene Produktion mit genügend Transparenz setzt die Songs in Szene, als wären sie so alt, wie ihre Attitüde. Insgesamt kommen Ram weniger eingängig, als zuletzt auf „Lichtbringer“, jedoch nicht weniger geil. Die Schweden bedienen sich keines strukturierten Songaufbaus, jedoch vieler eingängiger Parts, die miteinander verschachtelt werden. So wird man auch dieses Album wieder öfter hören müssen, bevor es zündet, aber genau das macht den Reiz aus. Der limitierten Erstauflage ist eine DVD vom 2010er Keep-It-True-Gig beigefügt, sowie dem Videoclip zu „Flame Of The Tyrants“. Mit diesem geilen Album werden Ram zum Glück im Underground bleiben, und diesen aufmischen!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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