SHANIA TWAIN - STILL THE ONE – LIVE FROM VEGAS


Label:EAGLE VISION
Jahr:2015
Running Time:153:00
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

In Las Vegas wurde das Entertainment bestimmt nicht erfunden aber mit Sicherheit perfektioniert. Was hier für diesen Event aufgefahren wird, ist schier unglaublich. Dabei muss man gestehen, dass die Kanadierin von ihrer anfänglichen Country-Schiene zur Pop-Rock Ikone, die natürlich immer noch Country singt, gewachsen ist. Da ändern sich auch die Live-Dimensionen. Shania war einige Jahre von der Bühne verschwunden und jetzt muss selbst ich mich an das neue Prozedere gewöhnen. Was im Colosseum des Caesars Palace von Las Vegas am 01. Dezember 2012 begann, mutet eher als Musical an, in dem Mrs. Twain ihre eigenen Charaktere und musikalische Laufbahn in Superlativen präsentiert. Es ist ihr eigenes Konzept unter der Regie von Raj Kapoor. Fünfundzwanzig Beiträge unterstützt von einer dreizehnköpfigen Band, Chorsängern und Tänzern. Ihre eigene Schwester selbst spielt ebenfalls eine größere Backing-Vocals Rolle. Auf einer riesigen Leinwand laufen verträumte Bilder und Videos voller Pathos, zeigen Shania zu Pferde und auf einem Fantasy-Motorrad, mit dem sie letztendlich von oben auf die Bühne herabgelassen wird. Die Sängerin wirkt anfänglich noch sehr steril, unsicher und bewegungsarm, was auch an dem hautengen Glitzerkostüm liegen könnte. Ihre Stimme ist noch belegt und verhalten. Sie steigt direkt mit dem Hit „I`m Gonna Getcha Good“ ein. Dieser Teil führt durch mehrere Songs mit Tanzeinlagen und Musikern die ständig um Shania herumflirren. Das kann ziemlich nervig wirken. Doch alsbald und in einem neuen Western-Szenario hat sich die Entertainerin warm gesungen, nimmt ihr obligatorisches Bad in der Menge, schafft anschließend eine Lagerfeueratmosphäre, wird sehr persönlich und widmet einen Song ihrer Mutter und holt Fans zum Mitsingen in ihren Kreis.

Es folgen weitere Outfits und Bühnenlandschaften, Hit auf Hit („Whose Bed Have Your Boots Been Under“, „That Don`t Impress Me Much“, „Come On Over“) und plötzlich erscheint Shania und das ist typisch Las Vegas, mit einem echten Rappen auf der Bühne. Das Pferd, wie auch der spätere Schimmel, halten sich tapfer und stolz, wobei ich mir nicht erklären kann, wie sie die Lautstärke vernehmen und sich so ruhig und edel verhalten. Wie auch in der Musik, so werden ebenfalls die Tänzer angehalten zu der Countrymusik nebst den Standardtänzen, noch Hip Hop Moves einzupflegen. Was sich nach meiner Meinung etwas beißt. Die Ballade „From This Moment On“ auf dem weißen Pferd, ist mein persönliches Highlight. In dem wohl aufregendsten und äußerst heißen Kostüm beschließt sie die Show die den Anschein von Natur, Freiraum und Atmung schaffen sollte. Es schneite, Wasser spritze, Wälder wurden geschaffen und leichte Duftnoten in das Publikum gesprüht um ein reales aber auch traumhaftes Szenario zu schaffen. Funktioniert nicht immer. Man konnte es mit einer Aufführung von Helene Fischer vergleichen…oft auch steril und komplett vom Reißbrett. Aber die Fans lieben ihre Sängerin und in ihren Augen kann sie nichts falsch machen. Alle waren verzaubert. Schade, dass der letzte Track im Abspann gespielt wurde. Auf die Zugabe hat man gleich verzichtet oder es gab keine.

Das Bonusmaterial ist eine komplette Videozusammenfassung des Mannes von Shania Twain, Fred. Er filmte die letzten beiden Jahre vor dem Event und begleitete die gesamte Produktion und Entstehungsarbeit in all seinen Facetten. Sehr lang…jedoch für den beinharten Fan ein absolutes Muss. Diese Show wird schwierig zu toppen sein.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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