THE J. GEILS BAND - HOUSE PARTY - LIVE IN GERMANY


Label:EAGLE VISION
Jahr:2015
Running Time:68:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Geil noch die Zeit, als jedes Mitglied auf der Bühne das Outfit seines persönlichen Geschmackes wählte und als Fronter mit obskurer Bewegungsmotorik noch ernst genommen wurden. Peter Wolf, Sänger und Rampensau hat sich auf jeden Fall etliche Moves eines Mick Jagger (The Rolling Stones) abgekupfert, di es optisch zu verarbeiten gilt und teilweise zum Augenkrebs führen. Da konzentriere ich mich lieber auf die Musik. Gefilmt wurde der energiegeladene Auftritt am 21. April 1979 in der Essener Grugahalle. Natürlich ich Rahmen der Rockpalast-Reihe. Und das war noch nicht mal die Hochphase der Band mit den Welthits aus den 80er-Jahren. Wie geil muss die Stimmung erst da gewesen sein? Schön das die Band mit ihrem Original-Namen angekündigt wurde. Zu den ersten Gigs in Deutschland wollte man immer „Giels“ sagen, da „Geil“ nicht salonfähig war. Was mich sehr verwundert, ist der Auflauf an Fans. Derart Massen hätte ich dieser Formation hierzulande gar nicht zugetraut. Wie kann es da sein, das sich heute kaum jemand an sie geschweige denn an einen Hit erinnert. Oder liegt da nur an meinem Umfeld? Wie dem auch sei, die Band hämmerte vierzehn Beiträge ins Publikum und legte, zumindest im ersten Teil des Sets mehr Gewicht auf den damals aktuellen Release „Sanctuary“, hier mit sechs von neun Songs („Jus` Can`t Stop Me“, „I Could Hurt You“, Sanctuary“, One Last Kiss“, „Teresa“ und „Wild Man“) vertreten. Dazu fünf Klassiker vergangener Tage und fertig ist der Hauptteil der Show. Leider hat die Band das Potential ihrer ersten acht Alben für die Songlist nicht ausgenutzt. Die dreiteilige Zugabe besteht aus Cover-Versionen. Die bekannte Nummer „Where Did Our Love Go“ im Original von The Supremes (1964), das etwas unbekanntere „Pack Fair And Square“, 1966 von Big Walter And His Thunderbirds aufgenommen und, last but not least, „First I Look At The Purse“, ein Motown-Song aus dem Jahre 1965 von The Contours. Das zeigt sicherlich die Wurzeln der Soul-Rock and Blues-Band, die seit 1967 aktiv ist und dennoch wären mir eigene Beiträge lieber gewesen. Jetzt hätte ich noch gerne eine Blu-Ray aus dem Erfolgsjahr 1982. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Band diesen mächtigen Live-Einsatz toppen kann. Obwohl das Stelldichein zeitmäßig schon kurz war, dennoch…Sehr geil!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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