RANGER - WHERE EVIL DWELLS


Label:SPINEFARM
Jahr:2015
Running Time:38:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

Für eine Band wie Ranger ist der Verfasser dieser Zeilen schon mal bis nach Schweden gefahren, um sie live zu sehen. So etwas passiert ihm selten bei einer Band noch ohne Longplayer. Den abfeiernden Besuchern des Keep-It-True-Festivals 2014 waren die Songs der EP und der damals aktuellen Seven-Inch-Vinylsingle "Shock Skull" sehr geläufig, dass man davon ausgehen konnte, hier naht etwas Großes. Zumal auf diesem ersten Longplayer der Speedonauten von Ranger wie erwartet mitten ins Mett gehauen wird. Gleich der Opener "Defcon 1" greift bekannte Tugenden auf: Speed und Schreie. Dagegen sieht der zweite Track "Deadly Feast" schon fast schwächer aus, obwohl der auch im Uptempo ballert. Mit dem ernsteren "Phantom Soldier" erreicht man erstmalig Midtempo, weil ein Mittelpart eingebaut wurde, nur um erneut Schwung zu holen. Das epische Titelstück gönnt sich einen lauten Vor- und Abspann, prügelt aber für den Rest der zehn Minuten durch. Das Oberspeedhighlight "Storm Of Power" verdeutlicht in schlanken drei Abschlussminuten, dass Ranger nicht einfach bloß schnell sind, sondern verdammt mit ihren Gitarren auch etwas zu sagen haben, wie ebenfalls in den anderen sechs Tracks. Ranger kennen straight nur zwei Geschwindigkeiten: schnell oder schneller. Und sie halten das die ganze LP durch. Wenn sich jemand aus dem traditionellen Metal Speed nennen darf, ohne sich beim Thrash Hilfe zu holen, dann sind das Ranger! Nur sieben Songs sind auf "Where Evil Dwells", die es aber auf fast vierzig Minuten Spielzeit bringen. Und sie bedienen sich dabei nicht aus ihrem Backkatalog, sondern bringen nur neues Material. Nach diesem Album geht erstmal nichts mehr, außer es noch einmal abspielen, denn man kann sich nicht dran satt hören. Nur Gutes verdient den Namen Heavy Metal! Hoffentlich ist mit einer Tour der Finnen zu rechnen…

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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