ENFORCER - FROM BEYOND


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2015
Running Time:42:41
Kategorie: Neuerscheinung
 

Und Zack! Die Schweden von Enforcer veröffentlichen bereits ihr viertes Album. Der Vorgänger "Death By Fire" hat auch schon wieder zwei Jahre auf dem Buckel, wie doch die Zeit vergeht. In der Zwischenzeit war die Band um die Wikstrand Brüder nicht faul, an der Livefront sehr aktiv, unter anderem als Support von Overkill, und sie haben zehn neue Songs für dieses Album fertig. Basser Tobias ist bei den größer werdenden Dead Lord ausgestiegen, um sich mehr seiner Hauptband widmen zu können. Die Rechnung ist aufgegangen, wie man der Scheibe anhören kann. Der Opener "Destroyer" haut mitten ins Speed Metal Mett, und hätte als Wachrüttler besser nicht gewählt werden können. "Undying Evil" und das Titelstück im Anschluss kommen mit weniger Tempo aus, und lassen große Melodien die Überzeugungsarbeit machen. Das rasende "One With Fire" nimmt wieder Fahrt auf, bis der Epictrack der Scheibe "Below The Slumber", eine langsam startende und hymnische Nummer, mehr zum Zuhören einlädt. Das zügige "Hungry They Will Come" kommt ohne Vocals aus, eine Entlastung für Shouter und Gitarrist Olof. Auch wenn "Farewell" akustisch startet, muss nicht mit einer Ballade gerechnet werden, sondern mit einem variantenreichen Mitgröler. "Hell Will Follow" und "Mask Of Red Death" schließen das gelungene Album ab.

Enforcer legen ein Album von Format vor. Teilt man die zehn Songs in dieser Reihenfolge auf zwei Vinylseiten auf, dann entdeckt man ein Strukturmuster, das in den Achtzigern so oder so ähnlich bei vielen Metalbands Anwendung fand. Seite A: Eröffnungsgranate / Singlereifes / Titeltrack / Singleverdächtiges / Hymne. Seite B: Uptempoinstrumental / Uptempotrack / Akustikstarter / Speedgranate / Rauswerfstampfer. Man lege mal in Gedanken eine solche Schablone an damalige Werke von Priest, Maiden, Saxon, AC/DC, Scorpions, Krokus oder auch Heavens Gate und bei "Transcendence" von Crimson Glory an. Das zeigt, dass diese zwei handvoll Songs von "From Beyond" eine weitere musikalische Entwicklung der Band darstellen und sich erwachsener anhören. Es wurde auf Schnörkel und Firlefanz verzichtet, dass nur noch das quantitativ notwendige Maß Melodie im Song blieb, ohne nur noch blind auf Geschwindigkeit zu setzen. Und das Beste daran ist, jeder Song ist ein Zünder. Well Done, Enforcer!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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