THUNDER - WONDER DAYS


Label:EAR
Jahr:2015
Running Time:48:04
Kategorie: Neuerscheinung
 

Anfang bis Mitte der 90er-Jahre hatten die Briten Thunder ihren musikalischen Höheflug. Seitdem veröffentlichen sie zwar regelmäßig in längeren Anständen ihre Alben, können aber zu keiner Zeit an ihre alten Schandtaten anknüpfen. Übrigens diese Truppe nicht mit der gleichnamigen Kapelle aus Stuttgart verwechseln. Wie dem auch sei, bluesgetränkter Hard-Rock steht nach wie vor auf ihrem Banner. Und zwar in der handelsüblichen Ausführung. Mal flott, mal stampfend, mal balladesk wie auf dem tollen Stück, „The Rain“. Und obwohl die Insulaner schon immer so klangen, gehen Sänger Daniel Bowes und Band noch einen Retro-Schritt weiter und entdecken ihre Wurzeln auf ein Neues. Tage als die Musik noch handgemacht war und die Gitarre spielte oder am Mikrophon stand um die Schulliebe zu beeindrucken. Oder um das Establishment zu verändern. Und ewig strömt ein Hauch von Led Zeppelin und anderen ehemaligen Größen in den erdigen Klang mit ein. Ein bisschen The Beatles ist ebenfalls stets mit anwesend. Das ist großes Kino, selbst wenn die radiotauglichen Hits fehlen. Hier rult das Gesamtwerk und das hat ordentlich Biss. Ein Song wie „The Prophet“ verbindet „Barracuda“ von Heart mit „The Immigrant Song“ von Led Zeppelin. Besser geht es kaum noch. Etwas Chartgefühl kommt mit „Resurrection Day“ auf, das mit einem leichten kanadischen Flair von Bryan Adams durchstartet. Zu dumm…leider gibt es auch einige Filler, „Chasing Shadows“ und die Pianoballade „Broken“ ertönt derweil eher nach Elton John. Alte Fans der Band werden aber auf keinen Fall enttäuscht sein. Insbesondere, wenn „When The Music Played“ mit seinem rockigen Kashmir-Ausdruck im Gitarren-Solo schmettert.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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