Dirty Thrills, hmm, das hört sich zunächst einmal wie eine neue Coverband von AC/DC an. Doch weit gefehlt. Die vier Jungs aus einem Vorort von London, gegründet Ende 2012 nach einer durchzechten Nacht in einem kleinen Club bei Wiltshire, zocken / jammen, ja zelebrieren geilsten Rock 'n` Roll, von mir aus auch Blues Rock, Hard Rock oder auch Alternative Rock im Stile der 70er / 80er. Dabei kupfern sie nicht einfach ab,sondern verpassen dem alten Style einen ganz neuen Touch, der sofort zündet. Auf dem aktuellen Longplayer, die Jungs debütierten bereits 2013 mit einer in Eigenproduktion gestrickten EP namens "Growing Young", befinden sich exakt zehn Songs, stellvertretend für das gesamte Genre, und es ist wirklich ein Genuss, den geilen Riffs / bluesigen Leads von Jack Fowdry und den Vocals des stimmlich wirklich brillierenden Louis James zu lauschen. Selten habe ich eine Stimme gehört, die so pointiert gesetzt wird und exakt so klingen muss, wie sie denn klingt. Und Mr. James, seines Zeichens Sohn des ehemaligen Moody Blues Sängers Nicky James (erstaunlich, dass so was überhaupt vererbbar ist, Anm. des Autors) weist eine enorme Stimmbreite, irgendwo zwischen dem jungen David Coverdale, als selbiger noch bei Deep Purple sang, und, na klar, Robert Plant (Led Zeppelin) auf. Anspieltipps? Eigentlich alle. Starten könnt ihr mit der gleichzeitig ausgekoppelten Single "No Resolve" mit fetter, bluesiger Gitarre, stampfendem Rhythmus und schön rauhbluesigen, lasziven Vocals. Danach unbedingt reinhören in Track Drei "Rock 'n' Roll", eine Midtremponummer mit geilem Gedächtnisriffs an "Radar Love" von Golden Earring. Richtig heavy gehts dann mit "Resume Regret" weiter. Toller Refrain und so ein bisschen Thin Lizzy. "Is This Home" ist eine typische Ballade mit Akustikgitarren. Ganz fett der Rausschmeißer "Sigh", der in ähnlicher Form auf jedem Album von Led Zeppelin Platz gefunden hätte, und mit einem rockigen Ende und sich überschlagenden Mundharmonikaleads einen würdevollen Abschluss einer der überragenden Alben von 2014 bildet. Perfekt, exzellent, klasse.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey

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