U.D.O. - DECADENT
Label: | AFM |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 59:12 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Im Hause U.D.O. ist man fleißig. Nach der Steelhammer-Tour schmiss man sich gleich ins Zeug für neues Material. Das vereinigte man in Form von zwölf Songs unter dem Titel "Decadent". Die Promo-Vorabsingle des Titelstücks erschien schon im Dezember, damit blieb auch das Jahr 2014 nicht ohne Release für den Panzer. "Speeder" heißt das Brett, das als Opener schon mal einen ziemlich schlanken Schuh macht. Es hat zwar nichts mit Accept zu tun, aber die Machart und der Groove der Vorabsingle "Decadent" hat einfach was von "Generation Clash". Mit straighter und schnörkelloser Ripp-Off Taktik bewegt sich die Band in Richtung der ersten Alben, so wurde "House Of Fake" wieder zackiger. Das undurchsichtige und schrägere "Mystery" macht seinem Titel alle Ehre, während die Riffs vom Mitgröler "Pain" von einem Accept-Fan geschrieben worden sein müssen. Im langsamen "Secrets In Paradise" lässt sich Udo von einer Akustikgitarre begleiten, bevor die Band dann doch noch laut einsetzt und den Song zur Hymne macht. Man durfte erwarten, dass der Song im Anschluss wieder zackiger wird, und "Meaning Of Life" enttäuscht da nicht. Für die Rubrik eines geerdeten Titels gibt sich "Breathless" her, und für die Kategorie Highspeedrocker "Under Your Skin". "Untouchable" ist noch ein weiterer Down-To-Earth Midtempostampfer, der auch gut vorstellbar zum Liveabräumer werden könnte. Das mit tiefen Ohoho-Chören unterlegte "Rebels Of The Night" schraubt das Tempo für eine Kurz-Vor-Ende-Melancholie noch einmal nach oben, damit das epische "Words Of Flame" schleppend den atmosphärischen Schlusspunkt setzen kann.
Es passiert sehr viel Spontanes auf dieser Scheibe, auch darauf zurückzuführen, dass im Studio alles live eingespielt wurde. Gewohntermaßen bleiben U.D.O. ihrer direkten Rhythmik treu, allerdings kann es die filigrane Gitarrenfront Smirnov / Heikkinen wieder so viel frischer, riffen wie solieren, wie schon auf dem Vorgängeralbum "Steelhammer" zu bemerken war. Und die Gitarrenfront macht es auch möglich, dass für die Band, dem stumpfen Albumtitel und seiner optischen Umsetzung für das Cover zum Trotz, wieder acht Punkte drin sind.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer