Joxe: Hallo Haubersson! Wie ist Euer Bandname Revel In Flesh entstanden? Die aufgelösten, gleichnamigen thrashigen Deather aus Finnland gab es ja bei Eurer Gründung schon...?

Haubersson: Servus Joxe & CROSSFIRE Leserschaft! Ein Blick auf die Tracklist des „Left Hand Path“ Albums von Entombed verrät die Herkunft unseres Bandnamens! Wir wollten ganz klar einen Bandnamen, welcher ohne Ausflüchte für lumpenreinen klassischen Death Metal steht! Ganz klar passt hier der Trackname von Entombed / Nihilist wie Arsch auf Eimer! Die finnischen Revel In Flesh waren bereits Geschichte als wir „Deathevokation“ 2012 veröffentlich haben. Es gab dann zwar bei der Metal-Archives Seite etwas Verwirrung, aber das ist wieder ein anderes Thema!

Joxe: Ihr spielt Oldschool Death Metal. War Euch das nach Gründung sofort klar, oder war das der überhaupt der Grund zur Gründung?

Haubersson: Von Anfang an stand für uns eine ganz klare Agenda: Musik, Produktion, Lyrics, Artworks, d.h. das komplette Package sollte die Essenz des klassischen Death Metals laut unserer (!!!) Definition wiedergeben! Kein moderner Bullshit, kein Tech Death, kein Brutal Shit und aus heutiger Sicht ganz sicher auch keine „Okkult Candlelight“ Scheiße! Revel In Flesh ist unsere Vision vom guten alten Death Metal, wobei die Betonung auf unsere liegt, denn selbst in dieser Sparte gibt es zwischenzeitlich tausend verschiedene Ansichten, wie dieser Style zu klingen hat!

Joxe: Wie nehmt Ihr die Vergleiche Eures Sounds zum Schweden-Death auf, seid Ihr sehr um eigenständigtsen Sound bemüht, oder fasst Ihr das eher als Lob auf? Immerhin habt Ihr Eure Namen ja schon verschwedischt...

Haubersson: Jede Band, welche Ihren Gitarrensound mit dem Boss HM2 Pedal „veredelt“, sitzt ganz klar in der Schweden-Keulen-Kiste! Ganz klar, wir lieben die klassische Sunlight / Unisound Ära des schwedischen Death Metals, aber ich bin fest davon überzeugt, dass Revel In Flesh angefangen von „Deathevokation“ bis hin zum dritten Album den Weg hin zu einem eigenen „Touch“ in Sachen Songwriting / Sound gefunden hat! Uns geht es nicht um Originalität, sondern unsere Songs sollen ein gutes Feeling haben: Metal to bang your fuckin’ Head! Es sieht jedoch so aus, dass die Szene in alle Richtungen überladen ist, d.h. eine Band braucht heute eine gewisse eigene Hausmarke, um nicht unter zu gehen!

Joxe: Euer aktueller Langhammer "Death Kult Legions" ist soeben erschienen. Wie  sind die Songs entstanden, gab es Unterschiede im Songwriting im Gegensatz zum Vorgänger "Manifested Darkness"?

Haubersson: Schwer zu sagen, da wir fast zwei Jahre an dem Ding gearbeitet haben und der zeitliche Aufwand unermesslich ist! Ich denk’ der gravierende Unterschied liegt darin, dass „Death Kult Legions“ mehr ein Gemeinschaftsprodukt ist, als alles was wir zuvor gemacht haben! Es sieht jedoch so aus, dass jede Band gewisse Motoren hat, welche den Haufen voran peitschen und die Impulse setzen. In Sachen Songwriting ist das bei uns momentan ganz sicher Maggesson!

Joxe: Wo habt Ihr aufgenommen, und wer hat produziert?

Haubersson: Wie immer wurde alles in Maggessons Homestudio, dem Vault M., aufgenommen. Der Mix und das Mastering ging wiederum in die vertrauensvolle Hände von Dan Swanö (ex-Bloodbath, ex-Edge Of Sanity). Er ist unser „Sound-Hexenmeister“ und für den Revel In Flesh Sound ist und bleibt das Unisound Studio die richtige Hausnummer!!! Cheerz to Swanö!!!

Joxe: Ihr konntet wieder auf ein Castellano Cover zurückgreifen. Habt ihr dem
Künstler Vorgaben zur Erstellung gegeben?

Haubersson: Wir arbeiten mit Juanjo Castellano bereits seit 2012 regelmäßig zusammen; er versteht es unheimlich unserer Musik visuell umzusetzen! Seine Artworks sind wie ein „Trademark“ bei unseren Alben. In der Regel geben wir Ihm Demosongs, Lyrics und eine gewisse Richtung vor. Der Rest wird im Laufe des Entstehungsprozesses ausdiskutiert! Super Typ! Wir waren 2012 neben Resurrected die zweite deutsche Band, welche mit Ihm gearbeitet hat, mittlerweile hat sich dessen Kundenstamm aus Germoney stark erweitert!!!

Joxe: Wie würdest Du Eure Entwicklung beschreiben, die Ihr seit Eurem Debütalbum "Deathevokation" bis zu "Death Kult Legions" erfahren habt?

Haubersson: „Deathevokation“ beinhaltet noch Material, welches in meine Phase bei Immortal Rites zurück geht; das gesamte Album wurde im Herbst 2011 eingespielt, beinhaltet aber Songs, welche zum Teil bis 2006 / 2007 zurück datieren. Die Aufnahmen waren ein unheimlicher Lernprozess, aber das Album selbst besticht dennoch durch einen unheimlich spontanen Touch! Es ist direkt und viele Freaks lieben es aufgrund des starken Wiedererkennungswertes der Tracks! „Manifested Darkness“ wurde sehr eifrig geschrieben! Das Album ist in seiner Richtung stark durch die aktive Teilnahme von Maggesson im Songwriting gewachsen. Tracks wie „Dominate The Rotten“, „Manifested Darkness“ oder „Rotting In The Void“ waren rein kompositorisch ein großer Schritt nach vorne! Das Album erhielt sehr gute Reviews, wurde in Sachen Promotion jedoch total an die Wand gefahren. Es gab keine einzige Anzeige, keine Story in irgendwelchen größeren Mags. Es verpuffte regelrecht! „Death Kult Legions“ ist nun unser wichtiges drittes Album, welches eigenständiger und vor allem in sich geschlossen abwechslungsreicher klingt, ohne die klassische Death Metal Breitseite missen zu lassen!

Joxe: Neben drei Alben habt ihr schön fünf Splits raus gehauen, nämlich mit Revolting, Grave Wax, Puteraeon, Feral und The Dead Goats. Wie kamen diese Zusammenarbeiten zustande?

Haubersson: Unterschiedlich! Teilweise aufgrund von Impuls durch den Kontakt zu den jeweiligen Bands oder durch den Kontakt zu den Labels, welche hinter den Releases standen. Grave Wax zum Beispiel ist die Band von Mark Riddick, welcher unter anderem auch das Revel In Flesh Logo gemacht hat! Wir wollten mit Ihm auch einen musikalischen Beitrag machen, somit passte das Puzzle hier gut zusammen!

Joxe: Mit wem sind weitere Splits geplant?

Haubersson: Wir lieben Vinyl und neben dem klassischen Demotape sind vor allem 7“-EPs das ultimative Underground Sammlerstück! Es gibt Pläne, welche jedoch momentan noch reifen müssen, aber ganz sicher: The 7“-EP Madness continues….

Joxe: Ihr seid von FDA Rekotz zu Cyclone Empire gewechselt. Der Labelwechsel war sicher keine Entscheidung aus Unzufriedenheit heraus?

Haubersson: Der Vertrag mit FDA war erfüllt und die Kiste der Erfahrung hierbei ist definitiv nicht nur mit „Friede, Freude & Eierkuchen“ gefüllt! Cyclone Empire war für uns der nächste logische Schritt, da wir bereits an zwei Splits, T-Shirt Design etc. zusammen gearbeitet haben. Das Label residiert quasi in meiner Nachbarschaft und Martin & sein Team sind absolut alte Hasen in diesem Business, welche einen großen Schatz an Erfahrung mitbringen! Bei „Death Kult Legions“ war es jetzt erstmals so, dass wirklich eine Art von Push zu spüren war!

Joxe: Ihr habt den Kultsong "Necropolis" von Manilla Road gecovert. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, dafür etwas aus klassischem Metal zu wählen?

Haubersson: Wir hatten mit vergangenen Cover Tracks bereits schon so sehr im klassischen Death Metal Genre gewildert, dass es Zeit für einen Track wurde, welcher so in der Form niemand von Revel In Flesh erwartet hätte! Kurzum: Unser „Necropolis“ erfüllt diese Mission!!!

Joxe: Ihr werdet im Januar mit Thanatos und Soulburn in Essen spielen. Was ist neben Eurem April Gig in Hamburg als nächstes geplant bei Revel In Flesh, Festivalauftritte oder gar eine Tour?

Haubersson: Die Essen Show war der Knaller! Beste Grüße an Bob von Soulburn und Stephan von Thanatos! Im März werden wir zwei Einzelgigs, unter anderem Nürnberg (mit Deathronation) und Balingen (mit Casket) spielen. Im April eine drei Dates Minitour mit unseren schwedischen Freunden von Puteraeon. Im Mai Bavarian Battle Open Air. Im Juni wird es dann wieder drei Dates mit Graveyard aus Spanien geben, unter anderem eine Show auf dem Protzen-Festival. Revel In Flesh ist eine Band, die ihr Booking auf Do-it-yourself-Basis macht, das heißt hinter uns steht niemand, der uns Wind in den Asch bläst! Die Shows zu bekommen ist eine harte Nuss, da der Markt komplett dicht ist!!!

Joxe: Wie hat sich Deine Freizeitgestaltung in den letzten drei Jahren geändert, bei so vielen Veröffentlichungen ging sicher die meiste Zeit für die Band drauf?

Haubersson: Wow, die Freizeit wird sprichwörtlich dezimiert! Wir sind keine fuckin’ Studentenband, sondern jeder steht auch beruflich voll im Leben! Man muss die Metal Kacke lieben, um das so auf diese Art zu machen! Hier geht es um Leidenschaft und nicht um Kohle oder um Rock Star Scheiße! Revel In Flesh an den jetzigen Punkt zu bringen, war ein ganz schönes Stück Arbeit!!!

Joxe: Zum Schluss nenne den Lesern von CROSSFIRE doch bitte einmal Deine fünf Lieblingsalben für die einsame Insel!

Haubersson: Auf eine einsame Insel ohne Strom und Bier??? Nun ja, nicht schlecht im Gepäck machen sich: Morbid Angel - "Altars Of Madness", ein zeitloser Überklassiker - unsterblich, Dismember - "Like An Everflowing Stream", mein Fave aus der Sunlight Ära, Tribulation - "The Formulas Of Death", von wegen Death Metal kann keine neuen Impulse bringen, dann noch irgendeine Best-Of-Scheibe von Kiss und "Iron Maiden" von Iron Maiden.

Joxe: Okay, Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören Dir!

Haubersson: Wir danken Euch für den Support!!! Für mehr Revel In Flesh Madness: Gigs, Merchandise etc. checkt regelmäßig unsere Facebook Seite!!! DEATH KULT ETERNAL!!!

Revel In Flesh auf Facebook:

https://www.facebook.com/pages/Revel-in-Flesh/304228902958414?fref=ts

Videoclip zum neuen Album, Track: „In The Name Of The Flesh“:

https://www.youtube.com/watch?v=xkl1HReA-S0

Videoclip zum neuen Album, Track: “Graveyard Procession”:

https://www.youtube.com/watch?v=5mO_ITe2JA8