BONFIRE - THE RÄUBER


Label:LZ
Jahr:2008
Running Time:71:06
Kategorie: Neuerscheinung
 

Immer wenn man meint von Bonfire alles gehört zu haben, setzen die Recken einen drauf. Nicht immer zum Gefallen aller Fans, wie schon das deutsch gesungene Album "Freudenfeuer" nachwies. "The Räuber" wird ebenfalls auf Ablehnung bei einigen Zuhörern stossen, denn hier hat man das Drama "Die Räuber" von Friedrich Schiller bearbeitet. In Form eines Rock Musical, das die Süddeutschen zur Zeit in Ingolstadt live begleiten. Das Stück aus der Sturm und Drang-Zeit wurde anhand des Original-Textes und einer englischen Übersetzung bearbeitet. Deshalb auch Songtexte in beiden Sprachen. "The Räuber" enthält siebzehn Lieder, wovon drei als Bonus-Tracks umgesetzt sind. "Love Don`t Lie" und "Do You Still Love Me" als Akustik-Versionen und "Hip Hip Hurray" nochmals in deutscher Sprache. Eigentlich ist das ganze in typischer Bonfire-Manier umgesetzt, allerdings knallen die Songs nicht so gut wie auf den letzten Alben. Den Anfang macht das Rammstein-ähnliche Intro "The Räuber", übergehend in "Bells Of Freedom". Vielleicht etwas rauer als gewöhnlich für diese Truppe aber völlig gesichtslos im Refrain. Daran ändert auch "Refugee Of Fate" nichts, das ebenfalls nach allem möglichen klingt, ausser interessant. "The Oath", ein weiteres dunkel-düsteres Intro aber völlig nichtssagend, läutet die erste deutsche Darbietung ein. "Blut Und Todt", ein Stampfer, der mit der Stimme von Claus Lessmann überhaupt nicht überzeugt. Viel zu melodisch. Eher was für Bands wie In Extremo oder Oomph. Dieser Spagat will Bonfire nicht gelingen. DIe Ballade "Love Don`t Lie" ist in beiden Varianten zwar ganz niedlich, aber wirklich nicht der Bringer. So schwankt man von einem schwachen Titel zum nächsten und alles eskaliert mit "Hip Hip Hurray", das an Peinlichkeit kaum zu überbieten ist. "Do You Still Love Me" ist der einzig wirklich geile und urtypische Bonfire-Track auf diesem schwerfälligen Opus. Das balladeske "Let Me Be Your Water" ist eher Bon Jovi-lastig und hätte bestimmt auf "Freudenfeuer" ein ähnliches entfacht. Ich könnte jetzt alle Beiträge kommentieren, könnte aber zu keinem anderen Tenor finden. Letztlich ist vielleicht noch das mittelalterlich erklingende "Father`s Return" nennenswert, falls jemand dieses Spektrum von Bonfire braucht. Ich nicht. Ich fand schon den Titel der CD nicht gerade berauschend. Mensch Leute, Ihr seid Rock `n` Roller.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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