Zurückhaltend und entspannt gehen die Groninger von Autumn auf ihrem fünften Album zu Werke. Im melancholischen Schwebebereich zwischen depressiv und noch nicht nüchtern besitzen die Songs so eine Nullstimmung, die weder ins Positive, noch ins Negative umschlägt. „Retrospect“ ist ein schillerndes Beispiel dafür, welches zwar eine Hookline besitzt, jedoch den Hörer uninspiriert mit Fragezeichen zurück lässt. Die Gitarren zocken rockig, sind aber auch nur Andeutungsweise verzerrt. Sängerin Marja Welman setzt ihre Stimme, die sicher eine Menge Wärme ausströmen lassen könnte, meist leise und in derselben Tonlage ein, und wirkt durch ideenlose Parts eher kalt. Kommen die Drums mal in Fahrt, erwecken sie wie in „Naeon“ den Anschein, nicht dem Song zugehörig zu sein, denn der Rest kommt nicht aus dem Quark. In „End Of Sorrow“ überwiegt mal die Traurigkeit, und könnte Gothic- und Alternativleuten gleichermaßen gefallen. Das Titelstück beginnt mit dezenten Synthie-Einlagen, die sich gegen Ende überlagern und zu überladen erscheinen. Das holländische Sextett spielt seinen Heavy Rock meist im gebremsten Tempo, und legt sich in keiner Stimmung fest. Das kann man progressiv nennen, oder auch disharmonisch bis unpassend. Gothicjünger können mal ein Ohr riskieren, falls es ihnen nicht zu modern und zu rockig ist.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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