DREAM THEATER - A DRAMATIC TURN OF EVENTS
Label: | ROADRUNNER |
Jahr: | 2011 |
Running Time: | 77:04 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Seit Majesty-Zeiten war ich Anhänger dieser genialen Prog-Institution. Ich selber habe noch über den Malibu-Versand aus Hamburg etliche Alben bestellt und an Freunde verschenkt. Da waren die finanziellen Seiten noch in Ordnung. Im Laufe der Bandgeschichte war jedes weitere Opus dieser Formation, die letztendlich den Kanadier, James LaBrie als Sänger in ihren Reihen behielt, ein Steigerung, ein weiterer Meilenstein der Musik für Musiker, an der jetzt auch normale Hörer Spaß hatten. Dream Theater und die spielerischen Raffinessen wurden in den 90er-Jahren der Inbegriff und die Meßlatte an der sich jede Combo messen musste, wenn man in Sachen Prog-Metal tätig war. Leider wurden manche Experimente im Laufe des nächsten Jahrzehnts für mich unerträglich und nur noch kompliziert der Kompliziertheit wegen.
"Six Degrees Of Inner Turbulence" hieß das erste Werk das viele Fans nicht mehr nachvollziehen konnten. Ein großer Verfechter dieser musikalischen Strukturen war der damalige Drummer Mike Portnoy. Am 8. September 2010 gab jener Kesselflicker par excellence dann seinen Ausstieg bekannt. Und da alle anderen Mitglieder das Schiff weiter segeln wollte musste Ersatz her. Den fand man im Wunderkind, Mike Mangini. In Songs gesprochen bedeutet dieser Wechsel einen großen Schritt "back to the Roots". Zumindest ins Jahr 1992 zu "Images And Words" und insbesondere zum Song "Metropolis Pt. 1: The Miracle And The Sleeper". Das zwölfte Album der Band wird also problemlos bei den Fans einschlagen. Somit ist "A Dramatic Turn Of Events" ein sehr homogenes, einfühlsames und dennoch komplexes Werk geworden und externen Prügel-Parts und aufgezwungener Härte. Atmosphäre gemischt mit fetten Riffs und genialem Gesang, ohne in sinnlose Aggression und polyphone Ekstasen zu geraten. Ein herrliches Beispiel dafür, "Bridges In The Sky". Und ich muss gestehen, dass der Drummer-Wechsel zuckersüß von Statten gezogen wurde. Mister Mangini ist begnadet und ein Künstler des Fachs. Lange hat man auch auf derart coole Gesangslinien von Herrn LaBrie warten müssen der seit Jahren nicht mehr so ausgeglichen ertönt. Er hat wieder seine Mitte gefunden, was bei Songs die perfekt auf ihn zugeschnitten wurden nicht mehr so schwer ist. Die sensible Seite des Canucks lässt sich deutlichsten auf "This Is The Life" erkennen. Das man in diesem Zusammenhang die Gelegenheit genutzt hat gleich drei balladeskere Themen aufzufahren, ist fast selbstverständlich und für mich absolut akzeptabel, wenn nicht sogar eine natürliche Entwicklung. Für mich setzen sich die Jungs mit ihrem aktuellen Opus wieder da hin wo sie hingehören: auf den Prog-Olymp! Unerreichbar…unantastbar!!!
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak