LEICHENWETTER - ZEITMASCHINE


Label:ECHOZONE
Jahr:2011
Running Time:65:29
Kategorie: Compilation
 

Leichenwetter aus Iserlohn gibt es mittlerweile bereits seit fünfzehn Jahren, Grund genug für die vier Goth-Metaller, einen Rückblick in Form eines Best-of-Albums herauszubringen. "Zeitmaschine" lautet der treffende Titel dieses Werks und an Bord finden wir vierzehn komplett neu aufgenommene Klassiker, sowie mit „Die Zeit geht nicht“ ein brandneues Stück, welches gar mit Gastsängerin Nina Nebelkrähe ganz neue Akzente zu setzen weiß. Um es vorweg zu nehmen, Leichenwetter haben mich mit ihrem intelligenten Mix aus harten, mich stellenweise immer an Rammstein erinnernden, Metal-Riffs und wunderbar eingängigen orchestralen Harmonien mitgerissen. Hier gibt es wirklich für jeden etwas, seien es herrlich melancholische Klänge, wie beim sich ins Gehirn schraubenden „Schwanenlied“, pompöse epische Hymnen, wie das genial komponierte „Sehnsucht“, das schleppende, mit dunkler Energie einhergehende „Feuerharfe“, oder das brachiale Metal-Brett „Letzte Worte“, um nur einige der Highlights zu nennen. Beeindruckend auch der überaus abwechslungsreiche Gesang des Herrn Numen, welcher von erzählendem Rezitieren, über aggressiv verzerrten Power-Gesang, bis hin zu gar Opernhaften Klängen reicht. Textlich bedient man sich bei deutschsprachiger Lyrik von Heine, Hesse, Trakl und Co. Eine, wie mir scheint, sehr interessante Art und Weise, alte Meister der Dichtkunst den aktuellen Generationen nahe zu bringen. Warum Leichenwetter nicht schon längst zu den ganz Großen ihrer Zunft gehören, erschließt sich mir nicht, aber auf alle Fälle ist es den Jungs zu wünschen, dass sich in den nächsten fünfzehn Jahren daran etwas ändert!

Note: Keine Wertung
Autor: Oliver Strasser


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