Varathron gehören zu den Urgesteinen der griechischen Black Metal-Szene. 1988 wurden sie gegründet und bringen nun mit “Untrodden Corridors Of Hades” ihr fünftes Album raus. Es beginnt düster und mit Mönchschören. Überhaupt bauen Varathron wieder viel mehr auf Atmosphäre. Alle sieben Songs haben eine Überlänge von fünf bis neun Minuten, klingen finster und beklemmend, sind facettenreich und richtig gut durchstrukturiert. Zwar gibt man sich auch mal verspielt, es gibt ein paar wirre Breaks und viele orientalisch angehauchte Gitarrenmelodien, aber diese typisch griechische Düster Metal-Grundstimmung zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Dass einige Gitarrenmelodien an neuere Rotting Christ-Alben erinnern, ist wohl herkunftsbedingt, verleiht Varathron aber auch ihren urtypischen Sound. Höhepunkt des Albums ist das achteinhalbminütige “Realm Of Obscure”, das einfach alles beinhaltet, wofür die Band immer stand. Rhythmisch und düster beginnend, gibt es einen progressiven Mittelteil mit komplexer Snarefigur, aber es gibt auch wieder richtig schnelles Geprügel, mit maschinengewehrartiger Doublebass unterlegt. Trotz ihrer Räudigkeit beweisen Varathron immer wieder ein sehr gutes Gespür für einprägsame Melodien. Sie retten mit “Untrodden Corridors Of Hades” damit den guten alten Hellenic Black Metal-Sound in die Gegenwart, ohne ihre alten Fans mit nur einem einzigen Ton zu beleidigen. Und das ist wahre Kunst!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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