SOEN - TELLURIAN


Label:SPINEFARM
Jahr:2014
Running Time:52:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

Eine Semi-Supergroup des Ex-Drummers von Opeth (Martin Lopez) und dem ultimativen Oberbassisten aller Bassisten Steve DiGiorgio klang schon mal gut, anders wäre ich auf das Debütalbum von Soen "Cognitive" wohl auch nicht gekommen. Mit eher alternativ klingender Musik a la Tool hatte ich aber nicht gerechnet. Sehr gut war das Debüt trotzdem. Heuer ist Steve DiGiorgio nicht mehr dabei, der Sound ist aber geblieben. Sehr atmosphärischer, an Eckpunkten auch mal alternativ klingender Prog-Metal, der nie zu verfrickelt oder verkopft rüberkommt. Jedoch hat es das schwedische Quartett geschafft, sich ein wenig aus dem doch deutlichen Schatten von Tool auf dem Debütalbum zu lösen und ein wenig Eigenständigkeit zu gewinnen. Technisch mag "Tellurian" ja doch etwas unspektakulär klingen, der wahnsinnige Bass ist halt nicht mehr dabei, die Gitarre spielt größtenteils songdienlich, verzichtet leider aber auch auf abgefahrene Prog-Eskapaden - hier wird eher Wert auf dichte Atmosphäre gelegt, was auch größtenteils gelingt, nur Frontmann Joel Ekelöf klingt hier und da etwas eintönig und undynamisch. Es mag hart sein, das Album unspektakulär klingend zu nennen, aus Progger-Sicht ist es das ganz sicherlich, aber ein wenig vergleichbare Bands wie Katatonia leben auch nicht von technischen Kabinettstückchen, sondern stellen ihr Können unter das Songwriting, die Atmosphäre und die emotionalen Songs und genauso machen es Soen. Der geneigte Progger sollte zumindest den beiden Longtracks "Void" und "The Others Fall" am Ende des Albums eine Chance geben, denn hier lässt das Quartett dann auch mal die Muskeln spielen und führt vor, dass ihnen achtminütige Epen ebenso leicht von der Hand gehen, wie straightere Songs. Eine tolle Platte, die man sicherlich ein wenig auf sich wirken lassen sollte, einen Originalitätspreis gibt es aber immer noch nicht. Wer noch mehr Namedropping braucht, nimmt zu den genannten Bands noch Riverside aus Polen hinzu und weiß damit, wo der Pfeffer wächst.

Tracklist :
Komenco
Tabula Rasa
Kuraman
The Words
Pluton
Koniskas
Ennui
Void
The Other's Fall

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Bert Meierjürgen


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