Es ist noch gar nicht so lange her, da durfte ich die neue CD der französichen Formation Venturia besprechen. Der Silberling hatte es in sich. Der Gitarrist jener Band ist Charly Sahona. Der wiederum holte sich noch zwei Musiker mit ins Boot, Basser Thomas James-Potrel und Drummer Diego Rapacchiatti (warum der Sechs-Saiten-Hexer für sein Debütalbum seine Bandkollegen nimmt, ist mir schleierhaft) und komponierte "Naked Thoughts From A Silent Chaos". Ein Gitarren-Album? Sicherlich, aber mit Vocals. Dennoch dominieren die Klampfen-Themen deutlich. Düster und gewaltig fräsen sie durch die leicht abstrakt-progressiven und stets dunklen Tracks. Charly ist ebenso für die derben Keyboard-Passagen, als auch für die Vocals verantwortlich. Trotz neoklassischer Power Metal-Einsprengsel ist dieses Material sehr schwer verdaulich und gar nicht so leichtfüßig. Das ganze hat keinen Bandcharakter und ist mit komplexen Phasen kein einfaches Hörvergnügen. Eher wieder mal ein Werk typisch vom Musiker für Musiker. Allerdings dürften ebenfalls die Freunde der neueren Dream Theater-Werke Spaß an diesem Scheibchen haben. Mit dem schweren "Forgotten Past", dem futuristischem "Raise The Shadow" und dem Frickel-Opus "All That Can`t Be Said" wird genau diese Käuferschicht angepeilt. Allerdings scheint der gute Mann ebenfalls einen hippieesken Beatles-Touch zu mögen. Zumindest läßt das spacige "It Will Fly Away" darauf schließen. Dieses Album verlangt geschulte Ohren.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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