Eine der größten Überraschungen aus dem letzten Jahr waren die fünf Melodic-Rocker von Bad Habit. Musikalisch und emotional den Ton treffen war ihr großes Ziel, das sie mit Bravour erreicht haben. „Never change a winning Team“ lautet nach wie vor die richtige Devise und so schlendern die Boys auch mit ihrem aktuellen Scheibchen "Atmosphere" ganz locker in Richtung "Olymp". Der Opener "In The Heat Of The Night" kracht noch ungewohnt hart ins Gehör, was nicht unbedingt schlechter ist. Man sollte das Stück nur öfter hören. Mit "Words Are Not Enough" ist aber alles beim alten und wir werden mit Stimmungen und Harmonien, perfekten Chören und herrlichen Kompositionen überschwemmt. Da geht das rockende AOR/Poser-Herz auf, wie ein Klappmesser. Vor allem ist es der rauere Gesang von Shouter Hal Marabel, der zur Wirkung kommt. "Evertime You Cry" ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Wechsel zwischen cleaner und verträumter Stimme und den melancholischen, aggressiveren Parts im Gesang mehr als "nur" passen. Das war auf dem Vorgänger noch anders. Deswegen verstehe ich nicht das Gemecker manch andere Rezensenten der Konkurrenz, die sich auf die seichte Seite der Band berufen um Punkte zu streichen. Gerade in diesem Bereich ist die Formation eher vorzeigefähig, da selbst eine ergreifende Ballade wie "I Wanna Be The One" nicht den Anspruch auf den Song des Monats hat, sondern eher mit verdammt viel Power vorgetragen wird. Auf "Atmosphere" gibt es 80er-Jahre-Arena-Rock im modernen, äußerst druckvollen Sound-Gewitter. Da macht selbst das Keyboard-lastige Stück "I`ll Die For You", das auch von Edguy`s Tobias Sammet stammen könnte, keine Ausnahme. "Atmosphere" legt das Maß für kommende Produkte im neuen Jahr schon verdammt hoch an.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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