ROOT - HERITAGE OF SATAN


Label:AGONIA
Jahr:2011
Running Time:42:09
Kategorie: Neuerscheinung
 

Eine tiefe, langsame Erzählstimme mit dezenten Weltuntergangsgeräuschen lullt für fünfeinhalb Minuten die Welt in “Introprincipio” bis zum Stillstand ein, als ob der Höllenfürst zu satt wäre, gleich zum finalen Vernichtungsschlag los zu explodieren. Auf der Lauer liegend, ob das nicht doch plötzlich passiert, wird man von „In Nomine Satanas“ sanft aber bestimmt aus der Lethargie geweckt. Dieses Quintett aus Brno will schon seit 1987 aktiv sein, und haut sein bislang zehntes Album aus dem tosenden Fegefeuer. Das erwartete Losexplodieren wird dann erst in “Darksome Prophet“ geliefert, welches deutlich Black-Metal Anteile verarbeitet. Sonst gibt man sich eher ungehobelt, finster und dark, erreicht aber nicht den tiefmetallischen Black-Metal. Im Uptempo erklärt „Legacy Of Ancestors“, wie man finsteres Liedgut transparent rüberbringt, oder simpel erdig bis thrashig wie in „Revenge Of Hell“, welches zudem noch wundervoll akustisch abgeschlossen wird. „Son Of Satan“ rast und rifft zu cleanen, tiefen Vokals, und öffnet den Höllenschlund für „His Coming“, das ultra tief in den Abgrund rippt, und den Hörer bis zum Schluss echt wohlig Malle machen kann, bevor es noch einmal die anfängliche Tiefstimme gibt, wie sie das recht reinmetallische „The Apocalypse“ einleitet. Die Fünf aus der Tschechischen Republik dürften mit diesem Output voll auf der okkulten Retrowelle schwimmen, und doch sind sie anders. Stilistisch so wenig einzuordnen, wie auch die metallischeren Triptykon, bedient man sich aus Elementen verschiedener Richtungen. Die Vocals liegen zwischen rauh und gegrowlt, und die molligen Gitarren riffen mehr wie im Hardrock, stelle man sich dazu blackere „Ghost“ vor. Die düstere Stimmung ist allgegenwärtig, und sollte besonders Zweiflern mal Anreiz geben, diesem mit nichts und niemanden zu vergleichenden Longplayer ein Ohr zu schenken.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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