NITROGODS - RATS AND RUMOURS


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2014
Running Time:43:18
Kategorie: Neuerscheinung
 

Eins mal gleich vorweg: Dieses Album verdient das Prädikat 'selten und besonders wertvoll'. Im Ernst? Für eine Streetrock Band mit Motörhead Schlagseite? Ja, genau deswegen! Es gibt dieser Art so viele Mäßige, dass dieses Trio hervor sticht als gäbe es kein Morgen. Es sind die vielen Details, die hier ein äußerst positives Gesamtbild zusammenbringen. Als erstes sei da mal Henny Wolter's stilsicheres und begnadetes Gitarrenspiel genannt, immer genau die richtigen Sounds zur richtigen Zeit, von Brian Setzer bis Würzel, Pete Wells (Rose Tattoo) zu Brian Robertson (Thin Lizzy). Fette Riffs, geschmackvolle Soli, da ist ein absoluter Könner am Werk. Nun gut, seit den grandiosen Thunderhead Scheiben ist das keine wirklich große Überraschung. Dann aber dazu dann eine eine ultra tight agierende Rhythmusgruppe, die bösen Vocals von Oimel Larcher und fertig ist die Party Granate. Ehrlich gesagt sind es eben genau diese Vocals, die die Band in Motörheads Nähe rücken, musikalisch sind daneben noch sehr viele andere Querverweise auf die anderen Big Player des Rock'n'Rolls, wie Rose Tattoo in „Nothing But Trouble“ Thin Lizzy in dem grandiosen Rocker „Back Home“  mit einem Killersolo als Sahnehaube, „Dirty Old Man“ und „Nitrogods“ klingen dann eher nach Brian Setzer bzw. den Stray Cats nach dem Verzehr einer Familienpackung Steroiden, wohingegen „Ramblin' Broke“ den Texas Blues hat. Fazit: man kann solche Musik eben auch abwechslungsreich machen. Und eben hier liegt neben den unbestreitbaren musikalischen Qualitäten der Musiker die absolute Stärke dieses Kracher-Albums: Laut, dreckig und trotzdem anspruchsvoll und vielfältig, mit einem selten guten Sound versehen hat dieses Album einfach alles, was dem gestandenen Rocker die Freudentränen in die Augen treibt. Ich kann es kaum abwarten, das Teil auf der nächsten Party abzufahren, und bedauere hiermit offiziell, dass die Grillsaison schon zu Ende ist. Die Herren Nitrogötter: Ganz, ganz großes Kino, viel besser kann man diese Art vor Rock 'n' Roll (ich weigere mich, es Metal zu nennen) nicht machen, Chapeau!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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