ANI LO. PROJEKT - MIRACLE


Label:DUST ON THE TRACKS
Jahr:2011
Running Time:50:39
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das Ani Lo. Projekt auf die Schnelle zu kategorisieren, ist gar nicht einfach. Auch wenn es aufgrund des Covers und der Erwähnung eines Projektes gleich von mir abgeschrieben und in die italienische Power Metal Ecke gedrückt wurde, so ist der symphonische Metal doch nur ein Bestandteil dieses Ereignisses. Man vermengt Gothic-Gesang mit progressiven und typischen Hard-Rock-Elementen. Dazu kommen die kräftige und teils melancholischen Female-Vocals. Ani Lozanova, so der Name der furiosen Lady, sorgt im Rahmen der verschiedenen Songs für facettenreiche Abwechslung. Harte Rockstimme wechselt zu Nightwish-Arien und dann zum sanften und balladesken Gesang. Ab und zu kommt eine derbe Stimme eines Musikers als Untermalung dazu. Oder halt ein gregorianischer Chor. Gitarrist Vlado weiß, wie ein Solo klingen muss, um nicht langweilig und altbacken zu ertönen und auch der Rest der Band fand unter der Regie von Ian Parry (Elegy) zum Ziel. Da sind selbst elektronische Spielereien zum Pop-Goth-Sound bei "Cannot Fallk Asleep" verziehen. Herr Parry war nicht nur der Executive Producer, sondern auch maßgeblich am Songwriting und an den Lyrics beteiligt. Diese deutsch-bulgarische Band hatte zudem Schützenhilfe von Gitarrist Stephan Lill (Vanden Plas). "Give In To Me" ist tatsächlich eine Cover-Version von Michael Jackson, die in dieser Variante mit Klassik-Anleihen und Gothic-Referenzen ganz anders wirkt. Kaum wiederzuerkennen, so kann Michael Jackson Spaß machen, und vom eigenen Material kaum zu unterscheiden. Allerdings klingen die selbst komponierten Tracks wie das brachiale "Innocent Minds" mit den zärtlichen Vocals wesentlich besser. Als Bonus-Track darf sich der Hörer auf ein Duett mit Ian Parry freuen. "A Miracle Is What We Need", eine mit Pathos und Klischees beladene Ballade, die alle Power-Metaller ins Jauchzen versetzten wird. Eine herrliche Abwechslung zum billigen Allerwelts-Metal.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht