AUDREY HORNE - PURE HEAVY

Label: | NAPALM |
Jahr: | 2014 |
Running Time: | 42:18 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nach den zwei starken Vorgänger-Alben „Audrey Horne“ (2010) und „Youngblood“ (2013) war ich gespannt, ob die Norweger mit ihrem fünften Longplayer „Pure Heavy“ weiter ihren Weg in Richtung Retro Rock einschlagen. Und nein, ich wurde nicht enttäuscht. „Pure Heavy“ lehnt sich mit seinem ruhigen 70er Jahre Rock allerdings eher an die 2010er Scheibe an. Denn wo die 2013er „Youngblood“ mit diversen eingängigen Hits sofort zu überzeugen wusste, benötigt „Pure Heavy“ den einen oder anderen Durchlauf mehr, um im Gehörgang haften zu bleiben. Wenn man sich jedoch darauf einlässt, ziehen einen das flottere „Wolf In My Heart“, sowie das mit klassischen, harten Riffs gespickte „Holy Roller“ früher oder später in seinen Bann. Das softere „Out Of The City“ hätte genauso gut auf einer alten „Thin Lizzy“-Scheibe zu finden sein können, bevor es mit „Volcano Girl“ wieder etwas härter wird. Ich kann mir vorstellen, dass „Tales From The Crypt“ live super rüber kommt, beim Reinhören brauchte dieser Song jedoch am längsten, um mich zu überzeugen. Mit der Ballade „Diamond“ knüpft die Band dann wieder an frühere, melancholischere Zeiten an, jedoch nur als kurzes Intermezzo, da der Song lediglich grade einmal 90 Sekunden dauert. Schade! Nach bislang also eher gemischten Gefühlen kommt mit „Into The Wild“ dann doch noch plötzlich Ohrwurmmaterial zum Vorschein. Das starke, kernige Riff bleibt sofort hängen und lässt meinen Fuß wippen. Auch „Gravity“ und „High And Dry“ überzeugen wieder mit harter Gitarrenarbeit und lassen das Können von Ice Dale und Thomas Tofthagen erkennen. Mit „Waiting For The Night“ steht der nächste Ohrwurm in den Startlöchern, bevor dann mit „Boy Wonder“ der wieder etwas melancholischre Schlussakkord eingeleitet wird.
Fazit: Während die erste Hälfte eher etwas dahinplätschert, wird die Scheibe dann zum Ende hin wesentlich stärker. Alles in allem jedoch ein gutes, solides Album. Stellt sich nur die Frage, ob eineinhalb Jahre nicht etwas zu kurz waren, um den „Youngblood“ Nachfolger in die Läden zu bringen. Immerhin ließen sie sich damals damit ganze drei Jahre Zeit.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Khemra Resch