Doom:VS ist ein Nebenprojekt von Johan Ericson, dem Gitarristen und Mitbegründer der schwedischen Gothic-Metal-Band Draconian. Dabei hat der schwedische Tausendsassa auf "Earthless" alle Instrumente selbst eingespielt und gibt teils sogar noch seine klaren Vocals zum Besten. Einzig unterstützt wird er auf dem Album durch Thomas A.G. Jensen von den Doom-Metallern / Death-Doomern Saturnus, dessen urwüchsig tiefe Growls nahezu perfekt mit den klagenden, tieftraurigen, melancholischen aber gleichsam unglaublichen Melodien harmonieren. Ericson schafft es alleine mit Bass, Schlagzeug und melodiösen Gitarrenriffs ein episches Soundgerüst zu kreieren, welches, nicht nur in dem Genre, seinesgleichen sucht. Die Melodien sind dabei - im Gegensatz zum monotonen Funeral Doom - immer schleppend, tragend, aber den Hörer sofort mitnehmend, dabei unglaublich eingängig, ja teilweise fast poppig und, wegen akzentuiert gesetzter, besinnender, fast progressiver Elemente in Form mal losgelöster, ganz langsamer Tastenklänge, Halleffekten oder bei dem neunminütigen "A Quietly Forming Collapse" auch mal Gitarren, die an jüngste Werke der Eisernen Jungfrauen erinnern, nie langweilig. Daneben wird geflüstert, gesprochen und bei "Oceans Of Despair" auch mal klar gesungen. Weitere Anspieltipps sind der vermehrt treibende Opener "Earthless", das episch bleierne "The Dead Swan Of The Woods", das melancholische "White Coffins" und der cineastisch arrangierte Rausschmeißer "The Slow Ascent". Damit sind alle Tracks eigentlich überflüssig zu erwähnen, auf diesem in fetten Sound gepackten, fast perfekten Werk des Melodic-Death-Dooms.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey

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