ANGRA - AQUA


Label:STEAMHAMMER/SPV
Jahr:2011
Running Time:49:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Südamerikaner sind so etwas wie die neo-klassischen Rockgötter auf ihrem Kontinent. Und obwohl sie immer wieder teils heftige, progressive Soundakrobatik verwenden, ist ihre Musik von einer beständigen Direktheit, wie es nicht viele Konkurrenten vorweisen können. Sicherlich hat man sich vor vier Jahren mit dem sperrigen Vorgänger verschätzt, deshalb ist das neue Material wahrscheinlich umso nachvollziehbarer ausgefallen. Lässt man das überflüssige Intro "Viderunt The Aquae" außen vor, bleiben neun Beiträge, die herrlich frisch und abwechslungsreich in Szene gesetzt wurden und das Thema von William Shakespeares "The Tempest" beackern. "Arising Thunder" und "Awake From Darkness" sind als erste Beiträge von üblicher Natur. Straight im Spiel, hoch die Vocals, filigran die Gitarrenläufe. "Lease Of Life" und weitere, im Ansatz balladeske Tracks, sind die Lieder, an denen man diese aktuelle Scheibe festmachen sollte. Zuerst kommt mir der Gedanke (und vielen anderen wahrscheinlich auch), dass Sänger Edu Falaschi eine Vorliebe für James LaBrie von Dream Theater hat. Selbst das poppigere "Spirit Of The Air" schließt sich dem Tenor an. Und das atemberaubende "Monster In Her Eyes" wäre auch etwas für Jorn Lande oder Ronnie James Dio gewesen. Erinnert mich auch streckenweise an Astral Doors. Violine und akustische Gitarre passen grandios in diesen Song und wechseln sich mit dem Piano ab. Für mich ist "Aqua", ein Jahr vor dem zwanzigjährigen Bandjubiläum, wieder ein deutlicher Schritt nach vorne. Mal sehen wie die Brasilianer uns im nächsten Jahr überraschen werden.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht