Die Mainzer Avantgarde Black Metaller Nocte Obducta, die aus dem Agathodaimon-Umfeld kommen, legen mit „Verderbnis – Der Schnitter kratzt an jeder Tür“ bereits ihr achtes Studio-Album vor, das dieses Mal als normale CD, als DIN A5-Digipack-CD, als farbiges und als schwarzes Vinyl erhältlich ist. Mit Black Metal hat das alles nicht mehr viel zu tun. Das ganze Album ist schon recht abgefahren. Der Opener „Tiefrote Rufe“ hat noch dieses typische Suicide Black Metal-typische Feeling. Bei „Schlachtenflieder“ geht es weitaus flotter zu. Das Album rockt und ist abwechslungsreich. Auch eine gute Produktion und spielerisches Können sind vorhanden. Ich hatte Nocte Obducta viel abgedrehter in Erinnerung. Hier gehen sie eher zurück zu ihren Wurzeln, ohne sich jedooch stumpf selbst zu kopieren. Denkt man! „Schweißnebel“ überrascht mit einer düster gesprochenen Stimme voller Boshaftigkeit. Das treibende, Doublebass-lastige „Niemals gelebt“ kommt fast etwas thrashig daher, bevor bei „El Chukks Taverne“ und „Obsidian zu Pechstein“ wieder pure Melancholie regiert. Bei „Wenn ihr die Sterne seht“ gibt es noch einmal hohes Tempo, bevor das Album mit dem doomigen Quasi-Titelstück „Verderbnis“ abschliesst. Über allem thront der Gesang, der richtig fies und böse daherkommt. Das neue Nocte Obducta-Album ist recht vielseitig und sehr interesaant ausgefallen. Eine der wenigen innovativen deutschen Black Metal-Bands. Tipp!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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