STEEL PROPHET - INTO THE VOID (HALLUCINOGENIC CONCEPTION)


Label:PURE STEEL
Jahr:2014/1997
Running Time:85:42
Kategorie: Re-Release
 

Dass Steel Prophet nicht erst seit gestern im Metalbereich aktiv sind, sollte jedem Szenekenner bekannt sein. Nach drei Demos in den 1980er Jahren und dem Debütalbum „The Goddess Principle“ (1995), welches unlängst von Pure Steel Records auf Vinyl wiederveröffentlicht wurde, stellen die Ergüsse „Continuum“ (EP, 1996) und „Into The Void (Hallucinogenic Conception)“ (LP, 1997) auf der hier vorliegenden Doppel-CD die Veröffentlichungen Nummer Fünf und Sechs der Band dar. Obwohl man bei diesem Album generell gemächlicher zur Sache geht als beim Debütalbum, legt das Album in Form von „The Revenant“ mit einer Granate in gewohnter Manier los, bei der die genialen und gänsehauterzeugenden¬ Schreie von Frontsirene Rick gleich durch Mark und Bein fahren. Beim anschließenden „Death Of Innocence“ geht man bedeutend melodischer zur Sache, und man instrumentiert sich etwas gemächlicher durch den etwas unkonventionellen Rhythmusstampfer. Das anschließende „Trapped In The Trip“ beginnt mit einer Akustikklampfe sehr melodiös, bevor sich das Stück in einen genialen Riffstampfer entwickelt. Bei „Your Failure Inscribed In Stone“ wähnt man sich in frühen Black Sabbath Zeiten, obwohl im Soloteil das Tempo aus dem typischen Doomrhythmus herausgehoben wird. Auch bei „Passage Of Time (Ember Leaves...)“ geht man sehr melodisch und ruhig zur Sache, bevor mit „Of The Dream“ eine Abrissbirne im wahrsten Sinne des Wortes folgt. Hier schimmern durchaus gewisse Einflüsse von Iron Maiden durch, auch wenn man sich durchaus immer wieder einmal an die frühen Fates Warning erinnert fühlt. Und das ist durchaus als Kompliment zu verstehen! Diese Einflüsse kombiniert mit der einzigartigen Stimme von Rick, und die außergewöhnliche Instrumentalakrobatik¬ der beteiligten Musiker, macht die Mucke von Steel Prophet so speziell. Im Anschluss folgt dann mit dem Coverduo „Ides Of March/¬Purgatory“ tatsächlich eine Homage an die New Wave Of British Heavy Metal Legende aus dem East End Londons. Ricks Stimme passt übrigens wie die Faust auf das berühmte Auge zu den frühen Maiden Kompositionen! Nach der zwischenzeitlichen Tempoverschärfung geht man bei „What’s Behind The Veils“ wieder zum melodischen Innerortstempo über, bevor man dann wieder auf die Überholspur wechselt. Der Song macht mächtig Spaß, geht man doch nun kompromisslos zur Sache, wie seinerzeit Iced Earth mit „Violate“! Im Gegensatz dazu beginnt „Idols“ sehr düster, um sich dann in weiteren Midtempo Rocker zu entwickeln. Beim abschließenden „Hate“ werden richtiggehende Triolengewitter à la Iced Earth losgetreten. Dieser schnelle Track beschließt ein Klassealbum, das einerseits musikalisch sehr hochstehend, und andererseits sehr abwechslungsreich ist. Als Zugabe gibt es die Fünf-Track EP „Continuum“ aus dem Jahre 1996 noch obendrauf. Drei der fünf Tracks stammen noch aus Demotagen der Band. Das eröffnende, treibende „Death“ und das genial gesteigerte und sehr eingängige “Life“ stammen vom ersten Demotape aus dem Jahre 1986, „Sungazer“ vom 2. Tape „Visions Of Force“ (1988). Die ersten beiden finden sich auch auf dem dritten Tape „Inner Ascendenace“ wieder, welches vor einigen Jahren ebenfalls von Pure Steel Records in Vinylform veröffentlicht wurde. Alle Songs dieser EP zeigen die Band in einem etwas raueren und aggressiveren Songgewand, runden diese Wiederveröffentlichung jedoch elegant ab. Dieses Paket bestehend aus dem Album und der EP, stellen für alle Liebhaber des US-Metals einen absoluten Pflichtkauf dar und gehören in jede halbwegs gut sortierte Sammlung!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steph Bachmann


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