AXEL RUDI PELL, REBELLIOUS SPIRIT

Bochum, Zeche, 06.10.2014

Wie auf jeder Konzertreise, macht der aus Wattenscheid stammende Flitzefinger den letzten Tag seiner Tour in der Zeche Bochum. Und da die Nachfrage nach Tickets dort immer immens groß ist, gab es wie in den letzten Jahren üblich, ein Zusatzkonzert. Das war heuer zwar voll, aber nicht ganz so ausverkauft wie ein mancher vor Ort es sich gewünscht hat. Zudem würde viel persönlich mit Handschlag begrüßt…ergo gab es eine familiäre Atmosphäre.

REBELLIOUS SPIRITZum zweiten Mal mit dabei waren die Jungspunde von Rebellious Spirit, die mit „Obsession“ einen aktuellen Longplayer zu promoten haben. Im Gegensatz zu gestern Abend, an dem die Begeisterung meines Kollegen Joxe sich für diese Band in Grenzen hielt, und anscheinend das Publikum nicht ganz so euphorisch reagierte, hatten die Melodic-Rocker heuer ein leichteres Spiel. Mit Guter Stimmung und viel Energie enterten die Recken die Bühne und servierten den Part eines würdigen Openers. Natürlich standen die alten und neuen Tracks sich musikalisch kaum im Weg, so dass die Fans der Band ihre fette Dröhnung bekamen. Ihre Mischung aus Sleaze, Rock und moderneren Sounds war genau der richtige Sound, um eine Party zu feiern, auch wenn sie mir als Headliner vor einiger Zeit in Arnheim, Niederlande besser und frischer aufgefallen waren. Komischerweise fiel das Veräppeln der Bands untereinander, das gewöhnlich bei einem letzten Gig der Tour auf der Bühne stattfindet, aus. Wie dem auch sei, nach „Gone Wild“ war die Ballade „Change The World“ mein Favorit, und von den aktuellen Themen gefiel zumindest live „Cry For You“ am besten.



AXEL RUDI PELLAxel Rudi Pell und seine Mannen haben in diesem Venue wie immer leichtes Spiel. Hardcore-Fans, Freunde und Familie sind halt nicht schwer zu begeistern. Was nicht heißen soll, das man hier eine ruhige Kugel geschoben hat. Aber natürlich war man auch weit von Überraschungen entfernt. Ein solides Set und ein gewohnt routinierter, aber gekonnter Auftritt mit den üblichen Ansagen, Songs und Soli. Da greife ich sofort mal ein und berichte über den neuen Mann am Drumkit. Da sitzt nämlich seit geraumer Zeit niemand geringerer als ex-Rainbow Schlagzeuger Bobby Rondinelli. Im direkten Vergleich mit ex-Trommler Mike Terrana zog er natürlich den Kürzeren, nsbesondere was das Drum-Solo betraf. In das Line-Up von ARP, wie man sich laut Mister Gioeli auch nennt, passt er allemal. Leider fehlten aber ebenso die spaßige Attitüde und Scherzeinlagen, die eine Show mit Herrn Terrana so sehenswert machten. Mit einem aktuellen Track, „Burning Chains“, ging man gleich in die Vollen und nahtlos in das Medley „Nasty Reputation / Strong As A Rock“ über. „Edge Of The World“; „Before I Die“ und „Oceans Of Time“, brachten die Meute zum Kochen. Das Neil Young Coverstück „Hey Hey, My My (Into The Black)”, wie gestern gepaart mit “Smoke On The Water” (Deep Purple), “Man On The Silver Mountain” (Rainbow) und “Warrior”,  führten dann zum obligatorischen Keyboard-Solo von Mastermind Ferdy Doernberg. Warum Axel allerdings bei seinem Fundus an Songs auf nachgespielte Lieder zurückgriff, muss ich nicht wirklich verstehen. „Weiter ging es mit „Into The Storm“, dem eben erwähnten Drumsolo und „Mystica“. Zum Feierabend gab es ein übliches Medley aus: „Too Late“, „Call Her Princess“, der „Jam“-Session und „Eternal Prisoner“, sowie „Too Late“ again! Die Zugabe, die selbstredend lauthals gefordert wurde, bestand aus: „The Masquerade Ball“ und „Casbah“. Danach ging das Meet und Greet los, das gerne in Anspruch genommen wurde.



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak