Bei dem Namen At The Gates gehen fast alle Death Metal-Fanatiker ehrfürchtig in die Knie. Zu Recht! Denn schließlich waren sie maßgeblich an der Prägung des urtypischen Göteborg Death Metals beteiligt. 1990 gegründet, zwischen 1992 und 1995 die vier Meilensteine “The Red In The Sky Is Ours”, “With Fear I Kiss The Burning Darkness”, “Terminal Spirit Disease” und “Slaughter Of The Soul” rausgehauen und bewiesen, dass schneller, brutaler Death Metal auch technisch und melodisch sein kann, ohne an jegliche Trends anzubiedern. Und hier handelt es sich tatsächlich nicht um eine halbgare Reunion-Mogelpackung, denn es sind wahrhaftig alle fünf Mistreiter von damals mit dabei! Und sie gehen auf Nummer sicher und lassen kaum etwas anbrennen. Tatsächlich fühlt man sich schnell in das Jahr 1995 zurück versetzt. Man vertraut auf alte Stärken und spielt sie auch gekonnt aus. Schneidende Riffs, coole Breaks, viele Tempiwechsel, sehr viel Highspeed, technische Ambitionen und fieser Kreischgesang bieten eigentlich alles, wofür die Band immer stand. Es fehlt ein bisschen an Überraschungen, aber man will halt auch den eigenen Kult nicht zerstören. Das haben sie auch gar nicht nötig. Den Spagat von der Vergangenheit in die Zukunft bereitet die Produktion, die man auch von vielen heutigen Metalcore Bands her kennt und vielleicht doch etwas zu steril klingt. Aber dass auch Metalcore vom guten alten Schweden Death abstammt, ist ja auch kein Geheimnis mehr. Ein Retroalbum mit altbackener Produktion hätte ihnen heute doch niemand abgenommen. So sprühen die Schweden nun voller Abwechslung und Brutalität, wie in ihren besten Zeiten. At The Gates sind jedoch immer noch At The Gates, mit einem eigenen Sound und ihrer eigenen Atmosphäre. Und so wollen wir das auch haben. Die alten Fans werden dieses Album jedenfalls mit offenen Armen empfangen!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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