KING DUDE - FEAR


Label:VÁN
Jahr:2014
Running Time:41:48
Kategorie: Neuerscheinung
 

Recherchiert man zu dieser Zwei Mann-Kombo aus Seattle, findet man Kategorien wie Dark Folk, Vergleiche zu Johnny Cash werden gezogen, mit düsterer bis satanischer Symbolik wird in den Artworks hantiert, alles ziemlich verwirrend beim Erstkontakt. Was soll ich sagen, daran ändert auch das Hören der CD wenig. Selbstverständlich erinnern die tiefen Vocals an den Man in Black, viel mehr aber noch an den weniger bekannten, aber nicht minder genialen Bluesbarden John Campbell. Natürlich finden sich Elemente aus Folk und Country in der Musik, genauso aber auch 70er Jahre Rock wie die Doors-artige Schweineorgel im bluesigen „Devil Eyes“, Anklänge an Indie Rock und frühsiebziger Punk finden sich in „Cloven Hooves“, an anderer Stelle klingen dann Rockabilly Elemente durch, wie in „Bottomless Pit“ oder 60's Garage Rock, alles natürlich in tiefstes Schwarz getaucht, allgegenwärtige Finsternis. Das ist allerdings auch kein Wunder, ist diese CD doch ein Konzeptalbum, das sich mit den innersten Ängsten des Menschen auseinander setzt, Angst vor dem erwachsen werden, Spiegelbildern usw. Das erklärt vieles, macht es aber nicht zugänglicher, denn schräg ist nicht immer gut, vor allem nicht, wenn es um Harmonien geht. Davon sind viele auf dem Album, manche passend und manche einfach fies. Massenkompatibel zu sein war hier also nicht das Ziel. Das ist irgendwie auch gut so, denn das Album entfaltet durch all seine Kanten schon eine gewisse Faszination, wütende und bedrückende Passagen lassen den Zuhörer nicht kalt, die stilistische Vierschrötigkeit verlangt ihm allerdings auch einiges ab. Was bleibt am Ende zu sagen? Ein Countrypunkdoomindie Album mit Tiefe, aber auch mit stellenweise überdehnten, 'künstlerisch- wertvoll' Passagen und gewöhnungsbedürftigem Sound. Irgendwie wie ein fettiges Essen: Gut, gehaltvoll, aber sehr schwer verdaulich.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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