Wer die Autobahn 45 kennt, hat schon öfter das weiß-braune Schild der Oranienstadt Dillenburg gesehen. Die Power Metaller Morbid Jester kommen von dort, die mit diesem Output eine interessante Wiederveröffentlichung vorlegen. Folkig wie der Spielmann im Mittelalter beginnen sie ihren ersten Output, der 1992 erstmalig das Licht der Welt erblickte. Doch dann folgt das, was man heute Power Metal nennt, und härtetechnisch Hardrock Niveau hat. Für die damalige Zeit lief das klar unter dem Begriff Metal, zumal die Hessen so einige Riffs verwerten, und im klaren Sound auch mit Hall arbeiten. Mittelpunkt ist aber klar die scharfe wie raue Stimme von Shouter von Matthias Georg, der den punktgenauen Riffs und tightem Zusammenspiel die Krone aufsetzt. Besonders bemerkenswert ist daher, dass die Band sich 1988 als Punkband gründete, die unter dem Namen Milzbrand bekannt wurde, was man hier vielleicht den Chören noch entnehmen kann. Sonst regieren hier starke Klassiker mit unbedingten Melodien wie "Dreams Are Gone" und "How Many Tears" (kein Cover von Helloween). Drei Longplayer folgten von ihnen bis zum Jahre 1999 noch, dann legten sie keine Tonträger mehr vor. Den originalen sieben Tracks wohnen auf diesem Re-Release nun noch vier Bonustracks bei, die von 1999-2002er Demos stammen. Der spätere Sänger Stephan Addi Eichert sang diese ein, der bei einem Unfall ums Leben kam, und dem dieses Album gewidmet wurde.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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