EDGE OF SANITY - THE SPECTRAL SORROWS


Label:BLACK MARK
Jahr:1993
Running Time:54:04
Kategorie: Classics
 

Das schwedische Multitalent Dan Swanö ist mit Sicherheit einer der umtriebigsten Workaholics im gesamten Deathmetal-Universum. Als Musiker und Produzent hatte er in etlichen Bands und Projekten seine Finger im Spiel. Die wichtigste Band, quasi sein Flaggschiff, sind auf jeden Fall Edge Of Sanity, die 1993 mit ihrem dritten Album "The Spectral Sorrows“ ihr Meisterwerk abgeliefert haben. Die Produktion von Börje Forsberg (Swanö selbst hat hier lediglich den Mix unter seinen Fittichen gehabt) ist superfett, wie sich das für ein anständiges schwedisches Deathmetal-Album gehört, und das Coverartwork stammt einmal mehr von Dan Seagrave, der auch hier wieder ein optisches Ausrufezeichen gesetzt hat! "The Spectral Sorrows " ist dennoch ein Album, das sich aus der Masse der zahlreichen Todesblei-Veröffentlichungen aus der "guten alten Zeit" abhebt. Ich wage zu behaupten, dass Edge Of Sanity hier eines der abwechslungsreichsten Deathmetal-Alben überhaupt abgeliefert haben!
Zu Beginn gibt´s erstmal ein düsteres Intro, das einen regelrechten Spannungsbogen aufbaut, bevor es mit dem Opener "Darkday" explosionsartig zur Sache geht! Das folgende "Livin’ Hell" schlägt noch einmal in die gleiche Kerbe und ist ein gnadenloser Nackenbrecher. Doch mit "Lost" gibt´s dann die erste deutliche Kehrtwende: das Tempo ist deutlich gedrosselt, und der geneigte Zuhörer darf sich an einem superfetten Midtempo-Stampfer erfreuen. Und auch diverse andere Stücke sind alles andere als Standard. Es gibt zum Beispiel eine sehr gelungene Coverversion des MANOWAR-Klassikers "Blood Of My Enemies", "On The Other Side" klingt fast schon relaxt, trotz des fetten Sounds. Und der letzte Track (vor dem ruhigen Keyboard-Outro), "Feedin’ The Charlatan“, rockt herrlich ungestüm in irgendwelchen Punkgefilden drauf los. Der auffälligste Song ist jedoch "Sacrificed", eine stark an die Sisters Of Mercy erinnernde Wave-Nummer im fetten Death-Soundgewand - ein absoluter Smasher! Bei "The Spectral Sorrows" Anspieltipps zu benennen, ist recht schwierig. Eines der vielen Highlights ist zum Beispiel das schön oldschoolige "Jesus Cries" mit seinem mörderischen Groovepart am Ende und der akustischen Umsetzung der Kreuzigung als Ausklang.
Fazit: Dieses saugeile Album sollten definitiv auch mal Leute anchecken, die sonst eher wenig mit Deathmetal anfangen können, und mehr auf melodischeren Kram stehen - es lohnt sich! Den anderen sei gesagt, wer diese Scheibe nicht kennt: ab inne Ecke und schämen!!!

 

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Felix Schallenkamp


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