TNT - 30TH ANNIVERSARY 1982-2012: LIVE IN CONCERT WITH TRONDHEIM SYMPHONIC ORCHESTRA


Label:INDIE RECORDINGS
Jahr:2014
Running Time:79:13
Kategorie: Liverecording
 

Mal wieder ein Live Album? Die Musikindustrie scheint hier momentan nach dem Motto Quantität vor Qualität vorzugehen. Nun ist dieses hier von einer Band, die ich sehr mag und deren musikalische Klasse unbestritten sein sollte. Daher hab ich die Anlage dann auch voller Vorfreude angeschmissen, und TNT lassen sich zumindest bei der Songauswahl und der Größe des Rahmens für diesen Event nicht Lumpen. Mit großem Orchester, das speziell bei progressiven Songs wie „Downhill Racer“ durchaus Akzente zu setzen vermag, Gaststars und und und. Auch der Sound ist nicht wie bei vergleichbaren Outputs dünn geraten, sondern brät und drückt, dass es eine Freude ist, speziell Leadgitarrist Le Tekrø kann hier glänzen. Vielfalt ist auch noch gegeben, denn von aktuelleren Stücken wie „Invisible Noise“ bis hin zu zu Klassikern wie „10.000 Lovers“ und sogar „Eddie“ vom seligen Debüt, wo noch in der Pre-Harnell Phase auf Norwegisch geträllert wurde, legt die Band eine enorme Bandbreite vor. Jetzt wird dieser Band von jeher vorgeworfen, nicht live zu spielen, sondern eine Playbackshow zu veranstalten. Nun, diesen Nörglern lege ich wärmstens die „Live In Madrid“ DVD ans Herz, dort wird sofort offensichtlich, dass die Combo sehr wohl auf höchstem Niveau live spielt, lediglich die zig-stimmigen Chöre kommen vom Band. Was sollen sie auch machen, ein Song wie „Intuition“ funktioniert nun mal nicht ohne dieses Ornat, dafür einen vierundsechzigköpfigen Chor mit auf Tour zu nehmen nennt man dann wohl doch übermotorisiert, oder? Und das wird auf diesem Tonträger nicht anders sein, mal ehrlich, so etwas gehört in der Gothic Szene zum guten Ton! Trotzdem macht dieses Album nicht so wirklich glücklich, denn unter den ganzen Chören klingt Sänger Tony Harnell streckenweise sehr asthmatisch und kämpft hörbar um die hohen Lagen ganz dramatisch bei „Everyone's A Star“, bei den härteren Nummern verkommt das Orchester zur Randnotiz, und trotz fulminant aufspielender Band fehlt der mitreißende Moment sehr häufig, ein Live-Feeling geht auch dieser Scheibe wie den meisten Neuerscheinungen dieser Art fast gänzlich ab. Wieder einmal bleibt nichts Anderes, als ein durchwachsenes Fazit zu ziehen und die Frage zu stellen, ob man sich mit inflatorischem Veröffentlichen seitens der Labels wirklich einen Gefallen tut. Dieses Album ist für TNT sicher nicht ehrenrührig, aber der Glanzpunkt, der es hätte werden sollen ist es ganz sicher auch nicht geworden. Schade.

Note: Keine Wertung
Autor: Tammo Krauß


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TNT - 30TH ANNIVERSARY 1982 – 2013: LIVE IN CONCERT WITH TRONDHEIM SYMPHONY ORCHESTRA


Label:INDIE RECORDINGS
Jahr:2014
Running Time:201:00
Kategorie: Liverecording
 

Geraume Zeit nach dem Erhalt der regulären CD, erteilte man uns die dazugehörige DVD. Gott sei Dank. Was für ein herrlicher Event. Mein Kollege Tammo hat zwar schon fast alles gesagt aber dennoch möchte ich ein paar Informationen und Meinungen verbreiten die man noch ergänzen könnte. Eröffnet wird das Set mit dem Orchester, die eine meiner Lieblingskompositionen anstimmt, „Fanfare For The Common Man“, aus dem Jahre 1942 von Aaron Copland geschrieben. Erstaunlich stark setzt Tony Mills (ex-Shy) seine Vocals bei dem Opener „Invisible Noise“ ein, dass von Ronni Le Tekro und seinen Riffs perfektioniert wird. Vier Songs lang arbeitet man sich mit einem wirklich dynamischen Orchester, dass sehr gut zur Musik passt und zwei sterilen Bachground-Sängerinnen (die wenigstens singen können) durch das Programm. Dann entert Hank From Hell (ex-Turbonegro Sänger) die Bühne und kündigt den Ex-Fronter Tony harnell an. Er bleibt für „As Far As The eye Can See“, „Downhill Racer“, dem göttlichen intuition“ und „Northern Lights“, das als Andenken dem zu früh gestorbenen Tour-Keyboarder Dag Stokke (war nie echtes Mitglied und verstarb 2011 an Krebs) gewidmet wird. Schnell ist der Unterschied zwischen beiden Frontern klar. Zudem sich Tony wirklich aktiver auf der Bühne verhält. Das ist übrigens das große Manko des Sets. Aktion ist eher Mangelware. Gerade mal Ronni gibt in seiner Mimik bei den Soli den „sterbenden Schwan“. Herr Mills geht eher spazieren. Auch wird das konzert nicht am Stück präsentiert. Die Schnitte fallen manchmal echt derb auf. Dee Snider (Twisted Sister) kündigt mit einer Laudatio an die Band die Solophase des Gitarristen an. Allerdings hören wir eher ein Instrumental-Set, denn nur der Gesang macht Pause. Das Orchester darf nach der Ansage der norwegischen TV-Berühmtheit Asgeir Borgermoen „Sabre Dance“ (komponiert von Aram Khachaturian) zum Besten geben. Erst jetzt spielt Ronni „Magica Lanterna“ (das er für „Live In Madrid“ erarbeitet hat) mit dem größten Feingefühl. Auf der Playlist im Booklet sind diese beiden Beiträge vertauscht.

Der Bürgermeister Tore Sandvik ergreift das Mikro und holt den Ur-Sänger Dag Ingebrigtsen, der die erste Platte noch in der Landessprache eingesungen hat. Mit ihm hören wir etwas andere Songs als wir gewohnt sind: „Harley Davidson“, „USA“ und „Eddie“. Der letzte Track wird mit einer Art von Alice Cooper-Anbiederung gegeben (da spielt eine Entertainerin mit der Flex an ihrer Stahlunterwäsche, dunkle Gewänder werden getragen und die Stimme an Herrn Furnier angepasst…bääh!). Dann kehrt endlich Tony wieder, singt die Ballade „June“ und schließlich eines der besten neuen Lieder „My Religion“. Dafür holt er Mister Harnell nochmals auf die Bretter. Wirklich geil. Bei Everyone`s A Star“ kommt Toni Mills mit den Vocals nicht mehr klar. Er ist deutlich überfordert. „10.000 Lovers (In One)“ macht Tony Harnell gleich zehn Mal besser. Zum Schluss spielt man „Seven Seas“ mit allen drei Shoutern zusammen. Ein wirklich cooles Ding! Der Bonus-Teil stößt noch mal böse auf. Zwischen Den Interviews spielt man die gleichen Lieder die wir bereits im Konzert sehen durften…komplett. Das zieht die Interviews unnötig in die Länge.

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak


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