AXEL RUDI PELL, REBELLIOUS SPIRIT

Bochum, Zeche, 05.10.2014

REBELLIOUS SPIRIT jannikRebellious Spirit sind eine junge Truppe aus Albstadt in Baden-Württemberg, und trafen zum wiederholten Male auf einer Tour mit Axel Rudi Pell auf jung gebliebenes Publikum. Der Altersunterschied zwischen Band und Publikum war schon sehr deutlich, und dementsprechend aufmerksam, einer Theatervorstellung gleich, hatte die ausverkaufte Zeche den Blick starr auf die Bühne gerichtet. Obwohl die Band sich nicht beirren ließ, ging dort auch nicht gerade der Punk ab. Am beweglichsten war noch ihr Bassmann. Gitarrist und Shouter Jannik Fischer fragte das Publikum, ob es noch Party machen wolle, das brav mit erhobenen Armen und verhaltenen Hey-Rufen antwortete. Mein Kollege Bernd, ebenfalls vor Ort, fand für das heutige Publikumsverhalten noch deutlichere Worte, aber der ist als der Stagediver unserer Redaktion auch ganz anderes gewohnt. Jannik machte artig Werbung für ihr neues Album „Obsession“, eine Platte mit zwölf Tracks, zu denen man sich bei ihrem melodischen Hardrock schon bewegen kann, zumal Jannik auch eine coole Stimme hat. Nach fünfundvierzig Minuten war für die Labelkollegen von Axel Rudi Pell der Auftritt beendet. Ein Blick auf das Merchandise verriet Shirtpreise von 20 Euro das Stück, bei beiden Bands wohl gemerkt.

 

AXEL RUDI PELL johnnyFür Axel Rudi Pell war es heute das vorletzte Konzert der Tour, denn für den Folgetag hatte man noch kurzfristig eins in der Zeche nachnominiert, weil bei Axel's Heimspielen in Bochum immer Sold Out ist. Axel begann seinen Gig mit dem opening Triple „Burning Chains“, "Nasty Reputation" und "Strong As A Rock", in dem Shouter Johnny ein „feels good being home!“ einwarf, und nicht nur in "Edge Of The World" mit seinen zackigen Bewegungen auffiel. Dann durften die Anwesenden Zeuge von etwas werden, das bei Axel nicht oft vorkommt. Er trat ans Mikro, scherzte über seine unleserliche Aussprache und mochte das Publikum unter Anleitung von Ferdy ein Happy Birthday singen hören, weil genau heute Johnny und Basser Volker ihren Ehrentag hatten. Natürlich konnte Johnny nach dem Ständchen gegenüber Volker den Kommentar „but you look much, much older than me!“ nicht verkneifen, und sagte den nächsten Song "Before I Die" an, dem "Oceans Of Time" folgte. Die Medleys feierten in der zweiten Hälfte des Auftritts ihre Berücksichtigung. "Hey Hey My My (Rock ‚n’ Roll Can Never Die)" wurde mit „Smoke On The Water“ von Deep Purple und „Man On The Silver Mountain“ von Rainbow angereichert, die Bands von Axel's großem Helden Ritchie Blackmore. Nach „Warrior“ (nicht sein Cover von Riot) durfte Ferdy seine Tasten quälen, sowie rabiat die Standfestigkeit seiner Geräte prüfen, und nach dem Titelstück ihres aktuellen Albums „Into The Storm“ solierte Bobby auf seinem Ludwig Schlagzeug aus orange farbenem Plexiglas und dem Gong hinter sich, auf den er das ganze Konzert AXEL RUDI PELL axelexakt nur einmal drauf gehauen hat.  Shouter Johnny war heute wieder super bei Stimme, dass sich bei "Mystica" schon in der Bridge die Härchen aufstellten. In „Too Much" wurden noch „Call Her Princess“ mit Axel's Duell gegen das Keyboard und „Eternal Prisoner“ eingebettet, und in der Zugabe „Masquerade Ball" bauten sie „Casbah" mit ein, dass die Fangesänge andauerten, als die Band die Bühne längst verlassen hatte. Auf einmal war Regung im Publikum, allerdings erst als bis zur Zugabe durchgeklatscht wurde. Na ja, besser spät als gar nicht. Das Instrumentalstück „Arrival“ von Abba aus der Konserve ist bei Axel immer die akustische Untermalung, wenn das Hallenlicht eingeschaltet wird, und die Crew mit den Abbauarbeiten beginnt. Und die hob zuerst einmal ein umgestürztes Keyboard auf…



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer