Für die Melodic-Rocker und AOR-ler und Poser dieser Welt scheint die neue Ebbe noch in weiter Ferne. Stets erscheinen Monat für Monat hochkarätige Releases von Altstars, neuen Acts oder All-Star Truppen. Natürlich ist viel Mist, dabei aber in Gegensatz zu den Zeiten von vor zwanzig Jahren, muss man einfach viel Ernst nehmen. Wie zum Beispiel X-Drive. Zwölf Tracks im 80er-Jahre Stil mit viel Gefühl a la Europe („Baby Bye Bye“) und fetzigen Emotionen wie auf „Get Your Rock On“ (der Titeltrack), als auch der posigen Hit-Single-Auskopplung „California“ oder „Turn The Noize Down“. Hier handelt es sich um beides: Altbekannte und unbeschriebene Blätter. Sänger Keith St. John hat sich einen Namen bei Burning Rain und Montrose gemacht, Basser James LoMenzo war bei White Lion und Megadeth, Drummer Fred Fischer dürfte durch Midline bekannt sein. Lediglich Gitarrist Jeremy Brunner will noch berühmt werden. Natürlich wird die Band es nicht leicht haben. Die Konkurrenz schläft nicht und All-Star-Projekte kommen aus jeder Ecke. Gerade Frontiers Records ist da nicht faul in Sachen Releases. Produziert hat die Chose Andy Johns (Van Halen, Led Zeppelin). Zwei kleine Problemzonen hat das vorliegende Teil jedoch. Man schiebt einen Hauch Melancholie über viele Lieder, die ein wenig den Partyspaß beschränkt und man spült zu oft weich (unter anderem „Fly Beyond The Angels“, „Change Of Heart“). Obwohl zwischen diesen beiden Balladen Welten liegen. Die erstgenannte ist fast peinlich, die Zweitgenannte mehr als super. Egal, wer auf Bon Jovi, Firehouse, Warrant und White Lion steht, kann hier kaum etwas falsch machen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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