METAL CHURCH - SAME


Label:GROUND ZERO
Jahr:1984
Running Time:41:44
Kategorie: Classics
 

Es ist total einfach, diese Scheibe zu den Besten zu zählen, die jemals in diesem Genre erschienen sind, befinden sich doch gleich einige Superlative auf ihr. Und zwar in den Kategorien Anthem, Coverversion, Eskalations-Ballade, Riff und Drumming. Zu letzterem Punkt nehme ich sofort Stellung. Kirk Arrington. Es wird höchste Zeit, dass diesem Herrn mal einer die Krone aufsetzt. Das ganze Album lebt von seinem versierten Taktwerk, ob leise und slow, oder im brutalen Oberspeed; sein Drumming sucht im Metal seines Gleichen. Völlig individuell seine Stop-Breaks, von denen man nie genug bekommen möchte. Arrington war bis 2004 auf allen Metal Church Scheiben zu hören und hielt die Fäden bis 2005 zusammen, als er die Band gesundheitsbedingt verlassen musste.

Gitarrist Kurt Vanderhoof, Mitgründer von Metal Church, hat mit seinen Fingern genau das Gefühl für Songs, die trotz leiserer Parts ohne Verzerrung noch sowas von geil sind, wie es mehr nicht möglich ist. Wo sonst sind unverzerrte Gitarren mehr Metal als in „Beyond The Black“ oder „Gods Of Wrath? Die gegensätzliche Seite decken “Merciless Onslaught”, "Hitman" und "Battalions" ab, unangreifbarer Speedmetal a la Metal Church eben. Die Band hat sich oft aufgelöst und sich neu gegründet; die vielen verschiedenen Besetzungen kann wohl kaum ein Fan noch fehlerfrei aufsagen. Wohl aber in aller Erinnerungen bleibt der unvergessene Sänger David Wayne (R.i.P.), den mit seiner einzigartig rauen Stimme niemand wirklich ersetzen konnte, auch wenn Ronny Munroe schon sehr sehr nah ran kam. Nach ihrer letzten Auflösung brachten Metal Church, allen voran Vanderhoof, wieder mehr Konzerte, die zu wahren Abräumern wurden. Unvergessen bleibt ihr Headliner Gig auf dem Headbangers Open Air 2013, als sie dieses Album komplett mit dem Bonustrack "Big Guns" spielten. Eine Sternstunde des Heavy Metal!

Die etwas schwächere zweite Seite, sofern man bei dem hohen Niveau überhaupt von so etwas wie Schwäche sprechen kann, verhindert zur exzellenten A-Seite die Höchstnote, denn die Songs hier sind bloß ‚sehr gut’. Zu guter Letzt kommen wir zur anfänglich angepriesenen Preisverleihung. Keine Metalband hat eine geilere Coverversion eines Purple-Songs ("Highway Star"), keine Metalband hat ein geileres Anthem als Metal Church. Das Riff in "Metal Church" erhält ebenfalls einen ersten Platz, und darüber, ob nun “Beyond The Black” oder “Gods Of Wrath“ der weltbeste Metalsong aller Zeiten ist, können sich meinetwegen die selbsternannten Metal-Waisen streiten. Jedenfalls zeigt dieses Album allen trendverseuchten Blastbeats überdeutlich, worum es im Metal überhaupt geht. Ein Oberpflichtalbum für die Ewigkeit. Das war es schon immer, und wird es auch bleiben. Metal Church forever!

Tracklist:
Beyond The Black
Metal Church
Merciless Onslaught
Gods Of Wrath
Hitman
In The Blood
(My Fovourite) Nightmare
Battalions
Highway Star

 

Die LP-Edition dieser Scheibe von Steamhammer beinhaltete noch den Bonustrack "Big Guns", den die Band 2013 live zusammen mit dem kompletten Album am Stück zockte.

 

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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