ONKEL TOM - Hart, ehrlich, laut und durstig


Tom Angelripper ist jetzt über 50 und noch kein bisschen leise. Letztes Jahr erschien mit “Epitome Of Torture” ein neues Sodom-Album, jetzt mit “H.E.L.D.” ein weiteres Solowerk. In Wacken hat er im August sogar mit beiden Bands gespielt. Bei Onkel Tom ist noch mächtig was los! Ich habe mich bei diesem Interview, das ich per Telefon führte, hauptsächlich auf sein Soloprojekt konzentriert. Ein ausführliches Sodom-Interview kommt vielleicht irgendwann mal in der Zukunft... Aber Onkel Tom stand mir eifrig Rede und Antwort!

logoDaniel: Hi Tom! Fangen wir mal mit Deinem neuen Album an, das am 19.09. erschien. Es heißt “H.E.L.D.”, ist aber wie eine Abkürzung geschrieben. Hat der Titel eine bestimmte Bedeutung? Und wenn ja, welche?

Tom: Das bedeutet “Hart, ehrlich, laut, durstig”. Wie haben uns überlegt, welche Eigenschaften die Band hat, die wichtig und prägnant sind. Da haben wir so ein paar Begriffe auf den Tisch gelegt. Und irgendwann hat einer diese vier Begriffe genannt und wir haben gemerkt, das die Abkürzung “H.E.L.D.” ist. Wer aber von uns der Held ist, wissen wir nicht...

Daniel: Wie lange habt Ihr gebraucht, um die Songs zu schreiben und aufzunehmen?

Tom: Boah, ich glaube so anderthalb Jahre. Man muss aber dazu sagen, dass Alex Kraft die Band verlassen hatte. Den kennen die meisten ja noch als Gitarrist der alten Tage. Es war einfach besser, dass wir uns getrennt hatten; allein schon von der Entfernung her. Ich wollte einfach eine Band, die in meinem Umfeld war. Das ging einfach relativ schnell. Viele Vorschläge kamen von Celli, aber auch von Drummer Corny. Die Aufnahme war nur eine Aufnahme-Session. Wir haben ein eigenes, kleines Studio, das heißt wir können Songs, die wir fertig arrangiert haben, dann auch direkt aufnehmen. Wir haben dann erstmal ein Demo gemacht. Es war besser, erst ein Demo zu machen, abzuwarten und nochmal neu aufzunehmen. Das konnten wir halt alles in unserem kleinen Studio machen; also in einem Zeitraum von anderthalb Jahren ungefähr.

Daniel: Sind auf dem neuen Album dieses Mal eigene Stücke vertreten? Oder gibt es wieder Coversongs?

Tom: Das sind nur eigene Stücke! Die ersten drei Alben hatten ja nur Coverversionen. Es gab zwar auch immer mal eigene Songs wie “Diebels Alt” oder “Delirium”, auf der “Nunc Est Bibendum”, davor war es schon ein bisschen ausgewogener. Da waren dann schon mehr eigene Stücke drauf. Und wir haben uns überlegt, es gibt ja eigentlich keine Songs mehr, die man noch covern könnte, die mit Alkohol oder Trinken zu tun haben. Und dann haben wir uns dazu entschlossen, selber eigene Songs zu schreiben, die auch “hitverdächtig” sind, sagen wir mal.

Daniel: Über die Coversongs aus der Vergangenheit müssen wir auch mal reden. Oft gab es bei Onkel Tom ja Metalversionen von alten Schlagersongs. Sind das reine musikalische Experimente für Dich gewesen? Oder magst Du diese alten Schlagerschinken tatsächlich?

Tom: Ach, Schlagersongs ist, glaube ich, gar nicht so der richtige Begriff. Ich sag mal, z. B. “Es Gibt Kein Bier Auf Hawaii” oder “Schnaps, Das War Sein Letztes Wort”, gehen für mich nicht als Schlager durch. Größtenteils waren das eigentlich traditionelle, alte Trinkerlieder und Studentenlieder. “Es Gibt Kein Bier Auf Hawaii” ist von Paul Kuhn. Das war damals noch kein Schlager. Das war noch was anderes. Es fing ja alles damit an, dass wir mit Sodom “Aber Bitte Mit Sahne!” gecovert haben. Gut, das kann vielleicht als Schlager durchgehen. Aber beim ersten Soloalbum haben wir uns wirklich nur reine Trinklieder rausgesucht. Ob jetzt aus dem Schlagerbereich oder etwas Traditionelles, uralte Songs oder auch neuere Songs, Hauptsache, es hatte mit Alkohol und Trinken zu tun.

Daniel: Du bist ja in Wacken sogar mal mit Roberto Blanco aufgetreten. Wie kam es dazu? Wer hatte das initiiert?

Tom: Ja, wir haben ein halbes Jahr davor mal mit Roberto Blanco einen Werbeclip gedreht. Das Ding lief auch im Fernsehen. Da ging es um die Deutsche Alzheimer Stiftung. Das Ding ist schnell erklärt: Roberto Blanco hat Alzheimer und vertut sich völlig in der Location, wo der hin muss, und steht auf einmal in der falschen Halle vor Metallern. Ist natürlich sehr witzig, aber gut umgesetzt. Da haben wir halt mit Roberto Blanco Kotakt gehabt und die kamen auf die Idee, ihn da auch zu uns auf die Bühne zu holen für ein Stück, um mit ihm auf diesem Comedy Event in Wacken einen Song zum Besten zu geben. Das war´s dann aber auch schon. Mehr haben wir mit ihm nicht gemacht. Ich habe dann auch nochmal mit ihm telefoniert. Ein paar Firmen wollten, dass wir mit ihm eine ganze Platte machen, mit “Ein Bisschen Spaß Muss Sein” und so, aber das war mir dann doch zu doof...

Daniel: Kannte Roberto Blanco die Sachen überhaupt, die Du mit Onkel Tom und Sodom so machst? Und mag er Deine Musik? Ist ja eigentlich kaum vorstellbar...

Tom: Ja, er war tatsächlich bei der gesamten Show in der Rockfabrik in Ludwigsburg dabei! Der hat sich das angeguckt und fand das super! ´Boah´, sagt er, ´Sodom, das ist meine neue Band!´ Er war total überrascht, dass Sodom und Leute, die so ´ne Musik machen und hören, ganz normale Leute sind. Die Fans haben ihn auch abgefeiert und so. Der war ja auch auf der Bühne in Ludwigsburg und ich dachte, der geht gar nicht mehr runter! Die hatten einen Pit , da hat er sich rein geschmissen. Und dann haben die Zugabe gerufen und so. Die waren total begeistert! Er sagte, das sind alles total liebe Menschen, trotz Metaller, trotz Hard Rock und so... Er kennt ja auch Hard Rock. Er kennt Led Zeppelin, Deep Purple, AC/DC, ... Er kennt sogar Motörhead! Es war für ihn schon etwas Neues, auf einem Thrash Metal-Konzert in so einen kleinen Schuppen zu kommen. Da hatten wir auch mittags schon den Clip gedreht. Coole Sau auf jeden Fall! Aber seitdem hatten wir auch keinen Kontakt mehr...

Daniel: Eigentlich fing ja alles damit an, dass Ihr ausgerechnet in der “Get What You Deserve”-Phase “Aber bitte mit Sahne!” von Udo Jürgens gecovert habt. Ich persönlich finde es gut, dass Du solche Songs mittlerweile von Sodom trennst. Wann kam für Dich die Entscheidung, beides strikt voneinander abzugrenzen? Und welche Gründe hattest Du dafür?

Tom: Ja, aber auch Udo Jürgens ist für mich kein typischer Schlager. Wenn man den Song jetzt durcharrangiert an der Gitarre, dann ist das einfach Rock´n´Roll, so wie wir den normalerweise auch machen würden, sag ich mal. Aber der Song ist auch jetzt schon lange nicht mehr auf unserer Setlist gewesen. “Aber Bitte Mit Sahne!” ist zwar immer noch ein Sodom-Song, aber wir haben ihn jetzt schon lange nicht mehr gespielt. Aber Sodom und Onkel Tom trenne ich schon sehr strikt. Wir haben zwar auch schon mit Sodom “Es Gibt Kein Bier Auf Hawaii” gespielt. Aber da haben uns dann viele gesagt: ´Spielt dafür lieber “Nuclear Winter” und fertig´. Also, man muss das schon trennen. Aber Sodom ist halt auch ´ne Spaßband. Wir nehmen das auch nicht alles so ernst wie andere Bands. Wir sind selber Metal-Fans, die eine Stunde auf der Bühne oben stehen; ganz normale Leute wie Du und ich halt. Wir gehören nicht zu dieser Rockstar-Fraktion, die man sonst so kennt.

Daniel: Würdest Du im Nachhinein vielleicht sogar sagen, dass es ein Fehler war, “Aber bitte mit Sahne!” unter dem Namen Sodom zu veröffentlichen?

Tom: Na ja, Onkel Tom gab es ja erst viel später. Aber “Aber Bitte Mit Sahne!” war die best verkaufte Single, die wir je hatten, hehe! Das passte auch zu diesen ganzen Thema mit Sodomie und so. “Das Große Fressen” hat ihn ja z. B. auch beeinflusst. Der Text ist einfach krank. Man muss auch mal den Udo Jürgens sehen. Man sollte nicht nur seine schmalzige Musik hören, sondern auch mal seine Texte lesen. Die sind sehr gut und tiefgründig geschrieben. Auch Grönemeyer schreibt gute Texte oder Westernhagen, ob man die Musik nun mag oder nicht. Und Andy Brings meinte ´Udo Jürgens lief bei uns in der Jugend rauf und runter. Lass mal was von ihm covern!´ Daran sieht man aber auch, dass wir bei Sodom nicht immer alles so ernst nehmen. Da muss auch mal ein bisschen Spaß dabei sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mille von Kreator oder Tom Araya von Slayer so einen Song covert. Aber warum auch nicht? Slayer habe ich in Wacken gesehen. Und Tom hat darüber auch nur gelacht. Man kann das ja auch ein bisschen auflockern alles. Ich spiele da ja nicht die Musik, die ich sonst mache oder vertrete die Attitüde, die wir sonst haben.

onkel tomDaniel: Erst ab dem dritten Album “Ein Strauß bunter Melodien” hast Du den Namen von Tom Angelripper in Onkel Tom unbenannt. Warum? Weil die Musik für Dein Pseudonym vielleicht etwas zu lustig ist? Oder gab es andere Gründe dafür?

Tom: Ja, es sollte ein deutscher Name sein. Tom Angelripper ist Englisch. Es ist ja eine Soloband mit deutschen Texten. Tom Angelripper wird halt immer noch zu sehr mit Sodom in Verbindung gebracht. Tom Angelripper kommt aus der Sodom-Zeit und das ist es auch immer noch. Und dann haben wir uns überlegt, ob wir nicht unter Onkel Tom weitermachen sollten. Ich war davon sofort begeistert und habe einen Schriftzug entworfen. Aber die Band hieß ja erst Onkel Tom Angelripper. Auf dem Cover zum neuen Album ist das “Angelripper” auch schon weg genommen. Das heißt, es ist jetzt nicht mehr alles nur auf mich bezogen, sondern wir machen jetzt alles zusammen. Onkel Tom heißt die Band.

Daniel: Neben der musikalischen Ausrichtung unterscheiden sich Sodom und Onkel Tom auch darin, dass Du bei Deinem Soloprojekt nur singst und nicht Bass spielst. Wie ungewohnt war das am Anfang für Dich?

Tom: Ja, ganz am Anfang habe ich ja ohne Band gespielt mit Halb-Playback. Ich hatte nur einen Roadie mit, der den CD-Player bedient hat. Das fand ich schon sehr skurril, ohne Band dann auch noch! Ich habe etliche Shows in Kneipen gemacht. Die Dinger waren auch alle pickepackevoll ausverkauft. Und nach zwanzig Dingern habe ich abgebrochen und gesagt: ´Ich brauche eine Band!´ Was ist denn, wenn der CD-Player springt? Dann komme ich auch nicht mehr mit... Aber ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, auch ohne Bass auf der Bühne zu stehen. Wir haben mal eine Sodom-Show in Peru gespielt. Überall war Strom drauf, wo ich angepackt habe. Das war heftig! Bis ich dann den Bass abgelegt habe und nur das Mikrofon nahm. Ich dachte, entweder ich cancel die Show oder ich lasse den Bass weg. Das war schon sehr ungewohnt, einen Sodom-Song zu singen, ohne Bass in der Hand! Ich musste mich echt umstellen, obwohl das auch geklappt hat.

Daniel: Früher war es ja so, dass Tom Angelripper als Soloprojekt galt. Ist Onkel Tom für Dich nach wie vor nur ein Projekt für zwischendurch oder mittlerweile auch eine richtige, ernst zu nehmende Band?

Tom: Das erste Album hatte sich super verkauft zu der Zeit. Und einige Leute sagten sogar, ich sollte mit Sodom komplett aufhören! Das war dieselbe Plattenfirma, die Tom Angelripper machte. Aber nee! Ich hatte zwar keine Band mehr. Meine Musiker hatten mich ja damals verlassen. Aber sobald ich neue finde, habe ich gesagt, mache ich weiter! Dann kam diese Option und noch ´ne Option, dann kam das Weihnachts-Album. Danach gab es eine lange Pause, dadurch dass die anderen Musiker so weit weg gewohnt haben und auch noch ein paar andere Gründe. Aber es ist jetzt auch kein Nebenprojekt mehr von mir. Wir sind eine ernst zu nehmende Band geworden, absolut! Das hört man, das sieht man, das merkt man! Und ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr auch noch mehr Onkel Tom-Shows kriegen. Nur dann sollen sie sich nicht mit Sodom-Shows beißen! Wir machen jetzt eine Russland-Tour in zwei Monaten. Dann machen wir mit Kreator eine kurze Tour im Dezember. Und für nächstes Jahr geht´s dann auch schon weiter mit Onkel Tom.

Daniel: Es gab ja noch weitere Projekte von Dir, die in diese Säufer-Ecke gingen, Die Knappen und Dezperadoz. Ist da in Zukunft noch etwas geplant?

Tom: Also, Die Knappen gibt´s noch ohne mich und Dezperadoz auch noch. Alex hat jetzt noch drei Platten veröffentlicht, wo er singt; und der Schiri bei den Knappen auch, der vorher nur Bass gespielt hatte. Mir wurde das aber auch alles irgendwann zu viel, weißte? Bei der ersten Dezperadoz war ich dabei. Da bin ich auch sehr stolz drauf, weil es ein tolles Album ist! Aber das funktionierte nicht mehr. Ich kann nicht sagen: ´ Ich habe eine Sodom-Show. Ich kann nicht mit Dezperadoz spielen´ oder umgekehrt... Ich war dann immer so im Zwiespalt. Wenn ich wollte, hätte ich viele Shows mit denen machen können. Und ich sagte dann zu den Knappen: ´Um ehrlich zu sein, wäre es für Euch besser, wenn ich nicht mehr dabei bin. Dann könnt ihr wenigstens Shows annehmen.´ Die haben zwar jetzt auch lange nichts mehr gemacht, aber auch da kommt jetzt bald ein neues Album. Wie es dann weiter läuft, weiß ich nicht. Ich kann das ja auch nicht mehr beeinflussen, obwohl ich immer noch ein bisschen mithelfe.

Daniel: Was steht denn sonst noch so an? Wird es eine ausgiebige Tour geben? Oder bist Du erstmal wieder mit Sodom unterwegs?

Tom: Jetzt kommen erstmal ein paar Einzelshows, nichts Großes. Dann kommt erstmal die Russland-Tour mit Sodom und die Kreator-Tour. Und dann ist das Jahr ja auch schon wieder rum. Weihnachten und Neujahr haben wir wahrscheinlich zwei Onkel Tom-Shows; Sylvester wahrscheinlich auch, denn Sylvester spiele ich jedes Mal. Dieses Jahr, glaube ich, in Bielefeld irgendwo... Letztes Jahr haben wir in Russland gespielt. Das war auch sensationell! Also bei den Russen sind Onkel Tom immer gern gesehen! Aber Sylvester muss ich auf der Bühne stehen, egal wo das ist. Die Russen verstehen die Texte sogar! Die sind dem Englischen auch mächtig. Und die deutschen Säuferlieder kennen die auch auf jeden Fall! Denn es ist so, dass es die ganz traditionellen deutschen Trinklieder auch in Russisch gibt! So Leute wie Paul Kuhn, zum Beispiel, sind auch in Russland bekannt. Da fahren die voll drauf ab! Und dann ist es natürlich schwierig, auszuwählen zwischen den neuen, eigenen Songs und den Coverversionen. Ich meine, wir leben davon und können “Es Gibt Kein Bier Auf Hawaii” nicht einfach weglassen... Diese Gradwanderung ist halt schwierig, dass man auch sagen kann, wir verzichten auf Coverversionen und spielen nur eigene Songs. Aber ich glaube, mit dem neuen Album stehen wir auch im Ausland besser da, allein durch die gute Musik, bei den Brasilianern, den Südamerikanern oder Russen, die Sodom eben auch gut finden. Aber das gilt erstmal für Deutschland und Europa. Inwieweit das jetzt nach Übersee kommt, weiß ich nicht.

Daniel: Du bist mittlerweile schon 51. Was meinst Du, wie viele Sodom- und Onkel Tom-Alben schlummern noch so in Dir?

Tom: Oh, das ist immer ganz abhängig davon, wie gesund man bleibt. Es kostet sehr viel Kraft, das zu machen, noch auf Tour zu gehen und so. Man muss schreiben und kreativ sein. Und wenn ich merke, es funktioniert nicht mehr, dann würde ich nicht mehr, wie Lemmy, noch auf die Bühne gehen. Ich habe ihn in Wacken gesehen, auch davor das Jahr. Ich würde es einfach nicht mehr machen... Wenn ich merken würde, dass es mir schwer fällt und es zu einer Last wird, oder wenn ich meine 40 Minuten nicht mehr voll kriege, dann würde ich es lassen. Aber da denke ich noch gar nicht drüber nach. Ich bin noch fit! Ich bin noch kreativ und mir macht es vor allem auch noch Spaß! Studioarbeit macht zwar nicht immer Spaß, aber live! Ich liebe das einfach! Ich will das auch nicht mehr missen. Und ich versuche, meinen Abgang so lange wie möglich hinaus zu zögern!

Daniel: Kannst Du eigentlich von der Musik leben? Du machst ja schon ziemlich viel...

Tom: Ja! Das kann ich von den anderen Musikern leider nicht behaupten, aber ich bin immer noch der, der davon lebt. Wenn ich jetzt arbeiten würde, hätte keiner was von denen. Aber dann würde ich auch keine Musik mehr machen! Bei mir kommen von früher auch noch Gelder rein. Klar, ich bin zwar kein Rockstar, aber wenn ich nicht mehr bei Sodom singe oder bei Onkel Tom, dann wird es die Bands auch nicht mehr geben. Das ist vielleicht ein bisschen egoistisch gedacht, aber so ist das eben. Ich habe kein regelmäßiges Einkommen. Manchmal kommt etwas rein, mal wieder nicht. Dann gibt es auch mal Monate, wo gar nichts rein kommt. Es geht aber. Man kann zwar keine großen Sprünge machen, aber es funktioniert.

Daniel: Kann ich Dich noch kurz etwas zu Sodom fragen? Du hast ja echt viele Besetzungswechsel zu verkraften gehabt und ich finde auch, dass die letzten drei Studioalben “Sodom” (2006), “In War And Pieces” (2010) und “Epitome Of Torture” (2013) musikalisch doch etwas aus dem Rahmen fallen, im Vergleich zu früher... War für Dich immer klar, dass die Band unter dem Namen Sodom weitermachen würde? Oder warst Du auch mal kurz davor, alles hinzuschmeißen?

Tom: Nee, also wenn ich jetzt sagen würde, ich schmeiße das alles hin, dann lass ich zwar die beiden weitermachen, aber nicht mehr unter dem Namen Sodom, ne? Das macht man nicht! Das wäre unanständig! Wenn Lemmy stirbt, werden die sich auch nicht einen anderen Sänger suchen und unter dem Namen Motörhead weiter machen. Es gibt zwar solche Sachen wie bei Tank, zum Beispiel, bei Thin Lizzy oder Queensryche oder so. Aber ich finde das unmöglich! Der Sänger ist das Aushängeschild einer Band! Zum Beispiel: Tank war für mich Algy Ward; gar keine Frage! Man kann diesen Sänger einfach nicht ersetzen! Das geht einfach nicht! Selbst wenn Lemmy mal geht. Es gibt so viele Motörhead-Coverbands, die so klingen wie Lemmy. Wir haben mal mit den Bömbers gespielt und Abbath klingt genauso, wenn ich die Augen zu mache. Aber es geht einfach nicht anders. Wenn ich sagen würde, ich würde aufhören, dann würde es Sodom nicht mehr geben; dürfte es auch nicht, weil ich den Namen rechtlich geschützt habe! Aber hinschmeißen wollte ich nie! Vielleicht kommt einmal der Zeitpunkt, wo ich sage, beide Bands laufen so gut, ich müsste mich für eine entscheiden. Das kann natürlich passieren. Aber Sodom ist immer noch meine Band! Sodom ist immer noch erfolgreicher als Onkel Tom; allein schon durch unseren internationalen Status, den wir haben. Ich habe aber noch nie darüber nachgedacht, mal hinzuwerfen! Ich könnte zwar mal eine Pause gebrauchen. Die habe ich mir verdient. Eine Pause von einem Jahr machen viele Musiker. Aber das habe ich noch nie gemacht. Vielleicht würde mir das mal gut tun!

onkel tomDaniel: Wie viel Zeit investierst Du heute eigentlich noch in Sodom? Es fällt ja schon auf, dass Sodom-Alben nach der Jahrtausendwende doch eher unregelmäßig erschienen sind...

Tom: Bei “Epitome Of Torture” ging es eigentlich relativ schnell trotz Drummer-Ausstieg. Sodom oder auch Onkel Tom sind in der Lage, alle paar Jahre ein Album zu machen; eigentlich sogar jedes Jahr! Wenn ich an die Achtziger zurück denke, da haben wir jedes Jahr ein Album veröffentlicht. Wir hatten komischerweise in den letzten Jahren weniger Auftritte, aber dafür viele Festivals. In den Achtzigern gab es ja keine Festivals. Da gab es das gar nicht. Da haben wir unsere Tour gemacht nach dem Album und dann haben wir uns dran gesetzt, ein neues Album zu machen. Dieser Rhythmus, Album-Tour-Album, ist ja heute vorbei. Die Plattenfirmen sind auch nicht mehr so, wenn sie eine Option ziehen, das heißt, wenn die Platte von Onkel Tom jetzt rauskommt, sind wir nicht darauf angewiesen, dass die Plattenfirma noch zu uns hält. Die können auch sagen, ´Wir warten zwei Jahre. Wir haben noch Optionen, aber wann wir die ziehen, entscheiden wir.´ Oder wenn die Plattenfirma sagt, ´Nee, dieses Jahr nicht. Dann machen wir ein Live-Album´ oder so, obwohl wir schon genug Material für ein neues Album hatten. Das ist nicht immer auf unserem Mist gewachsen! Von Sodom gibt es schon wieder neue Songs und neue Ideen. Wir wollen auch im nächsten Jahr ein neues Sodom-Album veröffentlichen, dass der Rhythmus dann auch bleibt.

Daniel: Weißt Du denn schon ungefähr, in welche Richtung das geht?

Tom: Das haut schon ordentlich ins Mett, glaube ich! Auf jeden Fall wird es ein bisschen dunkler... Ich will nicht sagen Black Metal, obwohl wir eine der ersten Bands waren, die so was gemacht haben. Es klingt auf jeden Fall alles ein bisschen böser und ein bisschen dunkler. Ich meine, das Leben bietet genug Stoff. Da werde ich mich auch dran bedienen. Aber es wird auf jeden Fall härter, skrupelloser und dunkler!

Daniel: Wieder mehr in die alte Richtung?

Tom: Schwer zu sagen... Ich meine, “Epitome Of Torture” ist härter als “Agent Orange”. Von der Härte her, haben wir eigentlich immer zugelegt, aber es gibt auch Sachen, die ein bisschen mystischer rüberkommen, als bei “Tapping The Vein” oder “Get What You Deserve”. Da muss man sich ein bisschen dran erinnern. Die Songstrukturen sind ein bisschen anders. Ein bisschen böser, ein bisschen abgeklärter muss es werden.

Daniel: Alle Sodom-Alben klingen ja schon sehr unterschiedlich. Gibt es eine Platte, die Du besonders oder vielleicht auch überhaupt nicht mehr magst?

Tom: Man hört beim ersten Ton, welche Band das ist; beim ersten Gesangston sowieso. Wenn ich jetzt mal das aktuelle Album nehme, “Epitome Of Torture”: Ich finde, das ist ein Hammer-Album! Ich bin echt begeistert von der Musik, auch als Musik-Fan und Metal-Fan selber. Wo ich nicht mehr von begeistert bin, kann ich nicht sagen... Ich bin jetzt nicht unbedingt jemand, der die “Obsessed By Cruelty” gerne rauf und runter hört, weil auch meine Bandkollegen Schwierigkeiten haben, die zu hören, zu verstehen und zu covern. Aber es muss auch mal passieren. Man muss auch seine eigene Geschichte mal aufarbeiten.

Daniel: Warum sind eigentlich damals zwei verschiedene Versionen davon aufgenommen worden?

Tom: Die erste Aufnahme wurde verworfen, weil der Sound so schlecht war. Dann haben die uns nochmal ins Studio geschickt und wir haben das Album noch ein zweites Mal aufgenommen. Aber irgendwie sind dann doch beide Versionen in Umlauf gekommen...

Daniel: Aber die Vinylversion klingt besser gespielt, als die CD-Version, finde ich...

Tom: Das sind zwei verschiedene Versionen, die da eingespielt wurden. Das hört man auch. Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass die Version damals fälschlicherweise nur auf der US-Pressung veröffentlicht wurde, und die zweite, schließlich abgesegnete Version, auf Vinyl in Europa erschien, die CD aber wieder später zusammen als Dreierpack mit der alten Version. Da mag ich die alte auch noch lieber. Das Thema bin ich aber gerade am Aufarbeiten. Ich versuche, von “Obsessed By Cruelty” die Masterbänder zu kriegen, die zur Zeit verschollen sind. Und meine Überlegung ist es, beide Versionen nochmal neu zu veröffentlichen, mit einer ordentlichen Tracklist. Die Plattenfirma kann ohnehin jeder Zeit die “Obsessed By Cruelty” neu veröffentlichen. Da sind dann auch viele Fotos drin und Linernotes. Und vielleicht wollen wir auch noch eine DVD beilegen, “Live in der Zeche Carl” zum Beispiel oder so. Dann können wir das Thema ein für alle mal nochmal neu aufarbeiten und abschließen.

Daniel: Genau, da gab es ja die alte Version, wo “Deathlike Silence” mit diesen Roto-Toms drauf war...

Tom: Genau! Vorher war da noch ein Intro und “After The Deluge” war noch drauf. Das war nämlich die zweite Version, wo wir noch zusätzlich noch den zweiten Gitarristen hatten, als Kollege, weil wir Angst hatten, dass der Original-Gitarrist sonst durchgetickt wäre. Bei dem hätte man immer damit rechnen können, dass der seine Klamotten nimmt und abhaut. Da hatten wir dann einen Reserve-Gitarristen mit für alle Fälle. Die Geschichte ist sehr interessant und die will ich auf jeden Fall noch aufarbeiten! Dann kommt “Obsessed By Cruelty” nochmal neu raus. Ich hasse eigentlich diese Wiederveröffentlichungen auf, wie “Better Off Dead” auf Vinyl vor ein-zwei Jahren von SPV; grauenhaft!

Daniel: Keine Ahnung... Ich habe die alte noch, mit dem Prägedruck!

Tom: Genau! Aber dieses Mal haben sie einfach die CD genommen, das CD-Cover eingescannt und auf Vinylgröße hochgezogen. Sieht total pixelig aus; grauenhaft!

Daniel: Hattet Ihr da gar keinen Einfluss drauf?

Tom: Das haben die einfach so gemacht! Ich habe dem Olli auch gesagt, ´Hömma, das geht gar nicht! Wenn ihr schon so was machen wollt, dann lass uns das zusammen machen!´ Dann wird der Andreas Marschall gefragt, ob der das Original- Artwork hat. Das haben wir bei der “Agent Orange”-Wiederveröffentlichung auch so gemacht. Da haben wir das Original-Artwork scannen lassen und dann hat er die Kohle dafür gekriegt. Weil wenn, dann gehe ich immer vom Original aus! Du kannst ein Tape-Cover einscannen. Das geht einigermaßen, aber kein CD-Cover! Der hat das CD-Cover dann auf so ´nem Großbild-Scanner scannen lassen, hoch auflösend. Das war natürlich eine abnorme Qualität. Das lohnt sich! Da haben die Fans was von. Und da haben wir was von. So wie bei Wiederveröffentlichungen: Da hole ich mir lieber das Original-Master. Oder wir investieren Geld und machen einen Remix. Warum auch nicht? Von “Tapping The Vein” zum Beispiel, gibt es alle Spuren noch. Da sind alle 24-Spur-Bänder noch da. Da kann man natürlich mal drüber nachdenken, dass man alle Spuren neu aufspielt und zwar nicht einen moderneren, aber vielleicht einen “schickeren” Mix davon macht. Dann kann man später immer noch sagen, die Originalversion ist besser als die neue...

Daniel: Bist Du mit der Produktion von “Tapping The Vein” denn unzufrieden?

Tom: Nein, nein! Im Nachhinein war das zu dem Zeitpunkt eine richtig gute Produktion. Aber mit der Technik von heute könnte man da wohl noch etwas rauskitzeln... Aber da macht das dann Sinn. Dann kann man noch eine DVD beilegen mit Live- und Studioaufnahmen, unveröffentlichte Vorproduktionen oder sowas. Dann macht ein Re-Release auf jeden Fall Sinn! Dann nimmt man das Original-Cover, die Original-Masterbänder, tonnenweise Fotos, die noch nie einer gesehen hat oder wir erzählen eine Geschichte dazu, die noch keiner kennt, weißte? Dann macht eine Wiederveröffentlichung Sinn; sonst nicht!

Daniel: Gibt es denn trotz dieser beiden DVDs (“Lords Of Depravity I & II”) tatsächlich immer noch Material, das unveröffentlicht ist?

Tom: Ja klar! Da ist noch so viel Material hängen geblieben, das es nicht auf die DVDs geschafft hat. Aber wir haben auch geschnitten wie die Idioten! Aber auch, obwohl die DVD so lang ist, haben wir nur die Essenz rausgezogen. Es gibt noch massig Material, aber vieles davon ist auch uninteressant. Oder ich habe neues Material oder Live-Aufnahmen wieder dazu gekriegt oder so. Wir haben auch schon darüber nachgedacht, noch eine dritte zu machen. Aber heutzutage steht jede Show schon bei Youtube drin und jeder hat eine Digitalkamera. Das ist dann nichts Besonderes mehr... Darum denke ich auch gar nicht mehr drüber nach. So kultig könnte die auch nicht mehr werden. Die erste DVD war schon sehr kultig. Damit haben wir uns ein Denkmal gesetzt, um unsere Geschichte ein bisschen aufzuarbeiten. Und mit einem guten Schnitt und einem guten Produzenten hat es auch Spaß gemacht! Da waren wir wirklich eine der ersten, die das so explizit auch für wenig Geld machten. Wir sind ja nicht Maiden, die anderthalb Millionen oder zwei Millionen reinstecken in so ein Projekt! Na ja, aber man könnte bei einer Wiederveröffentlichung nochmal eine DVD beilegen, mit Material, das es nicht auf die DVD geschafft hat; aus welchen Gründen auch immer. Sowas macht dann Sinn; das man dann auch mal noch etwas Neues zu sehen kriegt oder so. Aber wie gesagt: Zu tun gibt es immer was: Vergangenheitsbewältigung oder neue Sachen zu machen. Es gibt immer was...

onkel tomDaniel: Nun gut, Tom! Das soll es gewesen sein. Dir gehört das Schlusswort!

Tom: Ja, ich danke Dir auf jeden Fall für die Unterstützung; egal ob bei Sodom oder Onkel Tom! Ich muss ja immer wieder sagen: Die Fans kaufen das, bezahlen den Preis und gehen zu den Konzerten. Und ich muss mir immer wieder bewusst werden: Wenn die nicht wären, dann wären wir auch nicht! Danke! Ich hoffe, dass ihr das Onkel Tom-Album mögt! Das ist eine tolle Platte geworden! Ich bin selber davon begeistert! Das hat jetzt stellenweise gar nicht mehr so viel mit den alten Songs zu tun. Da ist ein Song drauf, der heißt “Ein Bisschen Alkohol”. Das ist natürlich der Hammer! Wir haben den auch in Wacken gespielt. Und obwohl der noch gar nicht veröffentlicht war, haben schon alle mitgesungen! So muss das sein!

Daniel: Bist Du eigentlich noch so eine Saufziege, oder ist das alles so ein Klischee?

Tom: Nee, nee! Das wird auf dem Album aber auch alles ein bisschen erklärt. Also ich trinke in der Woche überhaupt keinen Alkohol! Ich trinke auch nur, wenn ich mit meinen Kollegen unterwegs bin oder wir trinken nach der Show ein paar Bierchen; ansonsten gar nicht!

Daniel: Aber es ist ja schon so, dass Lemmy und Du schon so dieses Klischee habt, ne?

Tom: Ja, ich habe das Klischee, aber das stimmt so nicht! Ich bin zwar noch trinkfest, wenn es drauf ankommt, aber wenn ich hier zu Hause sitze, trinke ich gar nicht! Wenn ich auf Tour bin, auch nicht so. Wenn ich mich am Wochenende mal treffe mit ein paar Kumpels, dann trinken wir unser Bierchen. Wir huldigen das ja nicht. Das ist auch das Konzept vom neuen Album: Alkohol ist gesellschaftsfähig geworden in allen Schichten. Der Bänker, der aus der Bank kommt mit seinem Anzug, der zieht sich aus, der geht inne Kneipe rein und sitzt hinterher genauso auf der Toilette, wie der Typ auf unserem Cover. Man kann nicht mehr sagen, es säuft nur noch der oder der, weißte? Es sind natürlich auch viele durch Alkohol gestorben, auch von meinen Freunden. Witchhunter ist das beste Beispiel! Ich möchte nicht so enden, und ich werde so auch nicht enden! Nicht durch den Alkohol zumindest... Und wenn wir live spielen, ist das ´ne Party. Da wird ein bisschen was getrunken. Das gehört dazu. Sonntags ist dann wieder frei, weil Montags wieder alle zur Schule oder zur Arbeit müssen. Dann muss man wieder anständig sein. Das wollen wir propagieren! Alkoholismus gibt es bei uns nicht! Es gab mal Zeiten, wo ich ein bisschen besser drauf war, aber das ist lange vorbei! Also in den Achtzigern, so 1980 bis 1989/´90, war ich Alkoholiker! Da habe ich noch vor der Arbeit drei oder vier Pullen Bier gesoffen! Wenn ich um 12 Uhr Mittagsschicht hatte, bin ich um 8 Uhr aufgestanden, habe vier Pullen Bier gesoffen oder fünf, und dann war ich fit für die Arbeit. Ich habe vor der Arbeit und nach der Arbeit gesoffen; und dann auch noch im Musikbusiness und bei der Bundeswehr...

Daniel: Musstest Du eigentlich mal einen Entzug machen oder so?

Tom: Nein, ich habe das so hingekriegt. Ich habe dann irgendwann gemerkt, dass ich so nicht weiter komme. Als Alkoholiker lässt Du einfach alles liegen. Dir ist das egal! Das habe ich dann 1992 auch gesehen mit Witchhunter, wie er sich verändert hat. Da habe ich gesagt, ´Jetzt ist Schluss!´ Man muss seinen Job machen! Man kann sich mal ein Bierchen trinken, aber der Alkoholiker trinkt immer sein Bierchen! Und so wollte ich halt nicht mehr sein. Ich trinke immer noch gerne, kann ich auch noch, aber so unter der Woche geht gar nicht! Dann kamen ja auch meine Kinder zur Welt. Meine Tochter ist 21 und mein Sohn ist 17. Dann ging das sowieso nicht mehr.

Daniel: Ich wusste gar nicht, dass Du Kinder hast? Führst Du denn ein normales Familienleben?

Tom: Na ja, normal ist das auch nicht als Rockmusiker. Ich will aber das Wort “Rockstar” nicht in den Mund nehmen! Da geht natürlich auch viel flöten. Ich bin nicht so viel mit meinen Kindern unterwegs, wie andere Familienväter und gehe am Wochenende mit ihnen spazieren oder so, weißte? Statt auf Trallafitti bin ich auf Tour. Da geht zwar vieles flöten bei, aber meine Kinder kennen das nicht anders. Sie sind jetzt auch keine großen Metalfans. Für sie ist das nix Besonderes. Sie haben mit Metal aber nichts zu tun. Die finden das zwar gut, dass ich das mach, und dass ich damit mein Geld verdiene, und dann freuen sich alle. Wenn man viel mit Sodom Musik macht, geht familientechnisch leider immer viel flöten. Viele Ehen gehen sowieso in die Brüche. Du verlierst auch viele Freunde. Aber ich versuche trotzdem immer, alte Kontakte noch aufrecht zu erhalten, von der Arbeit, von der Schule, von der Bundeswehr, von der Zeche usw. Dass man die mal trifft, dass man in Kontakt bleibt. Das ist zwar schwierig, ist mir aber auch sehr wichtig. Das vergessen halt immer viele. Ich versuche das aber trotzdem noch zu machen. Wenn ich am Wochenende frei habe, rufe ich dann Leute an von früher. Das sind dann nicht meine Bandkollegen, sondern Kollegen damals, die ich dann treffe, in der Kneipe oder so. Das ist immer schön. Dann haben auch alle immer viel zu erzählen. Das ist immer was Besonderes!

Daniel: Ja gut, dann haben wir es, glaube ich...

Tom: Ja gut! Wenn Du noch was brauchst oder so, einfach SPV anschreiben oder mich, falls Du noch eine Frage vergessen hast oder so... Also, ich wünsche Dir was!

http://www.onkeltomband.de/

https://www.facebook.com/onkeltomangelripper



Autor: Daniel Müller